Rheuma

Zentrum Halle mit Gütesiegel ausgezeichnet

Für die hohe Qualität seiner Arbeit wurde das Rheumazentrum Halle kürzlich mit dem Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie geehrt. Bewährt hat sich vor allem die interdisziplinäre Sprechstunde.

Von Petra Zieler Veröffentlicht:
Die Früharthritis-Sprechstunde wird am Uniklinikum Halle koordiniert.

Die Früharthritis-Sprechstunde wird am Uniklinikum Halle koordiniert.

© nuwanda / stock.adobe.com

HALLE. Mehr als 50 Kliniker und Vertragsärzte kooperieren im Süden Sachsen-Anhalts im Rheumazentrum Halle. „Gemeinsam wollen wir die Versorgung und Betreuung Rheumakranker stetig weiter verbessern und das auch in strukturschwachen Regionen“, sagt Professor Gernot Keyßer, Rheumatologe an der Uniklinik Halle. Entscheidend dafür sei laut dem Zentrum-Sprecher der Dreiklang von interdisziplinärer Zusammenarbeit, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung. „Auch wir sind eine Spezies mit Nachwuchssorgen“, so Keyßer.

Außer an der Uniklinik Halle gibt es derzeit keinen stationär tätigen Rheumatologen im südlichen Sachsen-Anhalt. Und auch die acht Spezialisten im ambulanten Bereich sind bei weitem nicht ausreichend. Dennoch sei das seit knapp 15 Jahren existierende Zentrum auf einem guten Weg.

Termin innerhalb von 14 Tagen

Mehr noch als das unlängst verliehene Qualitätsgütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie sprächen dafür Fakten. So habe die Früharthritis-Sprechstunde, die von der Uniklinik Halle koordiniert und im Wechsel von allen Rheumatologen der Region angeboten wird, deutlich zur besseren Versorgung beigetragen. „Innerhalb von 14 Tagen erhalten Patienten einen Termin beim Spezialisten“, so Keyßer. Frühzeitige Diagnosen und Therapien seien entscheidend, um Symptome besser beherrschen und Folgeschäden verzögern beziehungsweise vermeiden zu können.

Nach Auskunft des Experten leiden allein in der Saalestadt Halle rund 2500 Patienten an der häufigsten entzündlichen Erkrankung der Gelenke, der rheumatoiden Arthritis. Bewährt hätten sich darüber hinaus die interdisziplinär orthopädisch-rheumatologische Sprechstunde am Uniklinikum oder das Interdisziplinäre Kompetenzzentrum für Kollagenosen und Vaskulitiden. Keyßer: „Wir decken heute alle Facetten der rheumatologischen Versorgung ab.“ Voraussetzung sei die gute Zusammenarbeit auch mit Experten aus Orthopädie, Dermatologie, Neurologie, Physiotherapie oder Ergotherapie. Die Organisation von Aus- und Weiterbildungen, Fachtagungen sowie andere Aktivitäten übernimmt die zentrale Koordinierungsstelle des Zentrums.

Praxiskurs für Hausärzte

Dabei gehört der alljährliche Praxiskurs für Hausärzte für Keyßer zu den wichtigsten Veranstaltungen. „Hausärzte sind ganz wichtige Partner“, betont Keyßer und ergänzt: „ich schätze und genieße die kollegiale Zusammenarbeit in dieser Region, die frei ist von Futterneid und Konkurrenzdenken.“ Kliniker und niedergelassene Ärzte pflegten das kollegiale Miteinander.

Weitere Informationen zum Rheumazentrum Halle:

https://bit.ly/2W8itw4

Mehr zum Thema

Medizinforschungsgesetz

Regierung: Ethikkommission beim Bund bleibt unabhängig

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen