Cybersicherheit

Allianz stellt Empfehlungen für Technik vor

Die Allianz für Cyber-Sicherheit entwickelt Standards, um Medizintechnik in Sicherheitsstrukturen von Praxen und Kliniken leichter eingliedern zu können.

Veröffentlicht:

Frankfurt/Main. Auch Medizintechnik und Medizinprodukte können gehackt werden. Bei der Medica in Düsseldorf hat die Allianz für Cyber-Sicherheit neue Empfehlungen zum Thema IT-Sicherheit vorgestellt, an die sich Hersteller und Betreiber von Medizinprodukten halten können: den Leitfaden zur optimalen Verwendung des „Manufacturer Disclosure Statement for Medical Device Security“ (MDS2).

„Der Leitfaden trägt dazu bei, dass Hersteller und Anwender von Medizinprodukten sicherheitsrelevante Informationen einfach austauschen können“, erklärte Hans-Peter Bursig vom ZVEI-Fachverband Elektromedizinische Technik laut Mitteilung. Der Expertenkreis Cybermed der Allianz für Cybersicherheit habe dieses Dokument unter Mitwirkung des ZVEI und seiner Mitgliedsunternehmen erarbeitet.

Beteiligt ist auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Dessen Präsident Arne Schönbohm betonte laut Mitteilung des BSI, von der Digitalisierung im Gesundheitswesen könnten viele Patientinnen und Patienten ebenso wie Arztpraxen und Kliniken „enorm profitieren“. Klassische Medizinprodukte seien immer häufiger vernetzt und tauschten ihre Daten untereinander und mit anderen Geräten aus. Vernetzte Medizinprodukte brächten aber neue Risiken mit sich. „Fallen sie aus oder funktionieren sie nicht wie gewünscht, geht es in vielen Fällen schnell um Leib und Leben eines Patienten“, äußerte sich Schönbohm.

Cyber-Angriffe und IT-Sicherheitsvorfälle seien auch deshalb in Krankenhäusern und Arztpraxen eine Bedrohung, die man ernst nehmen müsse. Der neue Leitfaden des BSI könne dazu beitragen, dass durch vermehrte Anwendung des MDS2 „Schwachstellen und Risiken von vernetzten Medizingeräten schneller identifiziert und abgestellt werden können“.

Das MDS2 ermögliche Herstellern die Informationen zu (cyber-) sicherheitsrelevanten Merkmalen und Funktionen ihrer Produkte in strukturierter Form an die Betreiber zu übermitteln. „Diese Informationen sind für die Anwender besonders wichtig, um neue Medizinprodukte reibungslos in das bestehende Cybersicherheitskonzept der eigenen Einrichtung zu integrieren“, so Bursig vom ZVEI.

Das Thema Cybersicherheit habe in den letzten Jahren in der Gesundheitswirtschaft kontinuierlich an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Medizinprodukte seien für ihren bestimmungsgemäßen Gebrauch auf Kommunikationskanäle nach außen angewiesen. Der Betreiber müsse sicherstellen, dass über solche Wege kein unbemerkter Cyberangriff auf die eigene Einrichtung möglich wird, ohne die Leistungsfähigkeit des Medizinproduktes einzuschränken. Auf Basis der Informationen, die der Hersteller über das MDS2 zur Verfügung stellt, werde das besser umsetzbar.„Mit dem Formular können Hersteller und Betreiber ab sofort ein international verwendetes Format nutzen“, hieß es. (ger)

Der Leitfaden: www. allianz-fuer- cybersicherheit.de

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse