Arzt will wegen Reform Kurzarbeitergeld

DARMSTADT (dpa/eb). Ein Arzt aus Offenbach klagt wegen der Gesundheitsreform 2004 auf Kurzarbeitergeld für seine Beschäftigten. Durch die Einsparungen sei die Zahl seiner Patienten eingebrochen.

Veröffentlicht:

Das Berufungsverfahren ist am 28. Januar vor dem Hessischen Landessozialgericht in Darmstadt. Die Bundesagentur für Arbeit und das Sozialgericht Frankfurt/Main hatten die Anträge des Mannes abgewiesen, wie das Landessozialgericht mitteilte.

Die Verhandlung ist öffentlich (Az.: L 7 AL 80/08). Der Anwalt des Arztes wollte sich nicht äußern. Bereits 2009 hatten 38 bayerische Praxen Kurzarbeitergeld beantragt, die Arbeitsagentur lehnte die Anträge allerdings ab.

Der Hautarzt verweist laut Mitteilung auf das 2004 in Kraft getretene Gesetz zur Modernisierung der gesetzlichen Krankenversicherung, kurz GKV-Modernisierungsgesetz genannt.

Dadurch sei es zu einem unvermeidbaren Arbeitsausfall gekommen. Zwei Teilzeitbeschäftigte hätten weniger zu tun gehabt.

Konkret verlangt der Mediziner Kurzarbeitergeld für Februar 2004 bis August 2004. Laut Landessozialgericht handelt es sich vermutlich um einige tausend Euro.

Die Bundesagentur argumentierte den Angaben zufolge, der Arbeitsausfall habe mit wirtschaftlichen Ursachen nichts zu tun.

Er sei auch nicht vorübergehend. Mit der Gesundheitsreform werde ja gerade eben eine langfristige Senkung der Gesundheitskosten angestrebt.

Das Sozialgericht Frankfurt meinte, Kurzarbeitergeld könne nur bei erheblichem Arbeitsausfall beansprucht werden. Der Arzt hätte auch reagieren können. So hätte er eine Mitarbeiterin entlassen und somit Härten auffangen können.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Praxismarketing

So entwickeln Sie das Leitbild für Ihre Praxis

Glosse

Die Duftmarke: O tempora, o mores!

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung