Arzthelferinnen-Verband rügt Kurzarbeit

NEU-ISENBURG(reh). Der Verband der medizinischen Fachberufe (VmF) lehnt "ärztlich verordnete Kurzarbeit" in Arztpraxen ab. Die Streitigkeiten der Ärzte um ihre Honorare hätten mit der Wirtschaftskrise nichts zu tun.

Veröffentlicht:

Auslöser für diese Äußerung des VmF war ein Bericht der Süddeutschen Zeitung über 38 Fachärzte aus dem Kreis Rosenheim (Bayern), denen die örtliche Arbeitsagentur Kurzarbeitergeld für ihre Mitarbeiter/innen nicht genehmigt hatte (wir berichteten).

In einer schriftlichen Stellungnahme lehnt der VmF "das Vorgehen dieser Arbeitgeber entschieden ab" und erklärt weiter: "Weil Ärzte die Verteilung ihrer Honorare nicht in den Griff bekommen, versuchen sie, die Folgen auf die Mitarbeiterinnen abzuwälzen und Kurzarbeitergeld zweckzuentfremden."

Das Kurzarbeitergeld sei als Instrument zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Zeiten der Wirtschaftskrise vorgesehen. In Praxen sei derzeit kein erheblicher Arbeitsausfall gegeben, der auf wirtschaftlichen Ursachen beruhe, so der VmF. Die Zahl der Patienten, die Ärzte aufsuchten, sei konstant. Damit liege keine Voraussetzung für Kurzarbeitergeld vor. Die Honorarreform rechtfertige den Bezug nicht.

Für den berechtigten Antrag auf Kurzarbeitergeld müssten zudem bereits bei Antragsstellung erhebliche Umsatzeinbußen vorliegen. "Auch das ist bisher nicht der Fall", erklärt der VmF.

Und dass Kassenpatienten nur noch vormittags behandelt würden, sieht der VmF eher als ein von den Ärzten gewollten Arbeitsausfall.

Mehr zum Thema

Glosse

Die Duftmarke: Frostbeule Mann

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview zum 128. Deutschen Ärztetag

StäKo-Vorsitzender Herrmann: „Unsere Weiterbildungen sind überladen“

Lesetipps
Dr. Sonja Mathes sprach sich bei der Hauptversammlung des Marburger Bundes dafür aus, die Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die bald obligatorische Zeiterfassung für Ärzte an Unikliniken konsequent einzufordern.

© Rolf Schulten für die Ärzte Zeitung

143. Hauptversammlung des Marburger Bundes

MB-Delegierte: Elektronische Zeiterfassung an Unikliniken muss durchgesetzt werden

Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes

© Porträt: Rolf Schulten | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Podcast „ÄrzteTag vor Ort“

Klinikärzte in der Primärversorgung – kann das gehen, Herr Dr. Botzlar?