Arztempfehlung

Burda investiert weitere Millionen Euro in Jameda

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MÜNCHEN. Der Medienkonzern Burda investiert weiter kräftig in E-Health und plant, in die im Jahr 2015 für insgesamt 46,8 Millionen Euro erworbene Online-Plattform Jameda weitere 20 Millionen Euro zu stecken. Diesen Investitionsbetrag bestätigte eine Sprecherin auf Anfrage der „Ärzte Zeitung“.

Derzeit seien auf der Plattform 65.000 Ärzte und sechs Millionen aktive Nutzer registriert, wie zudem aus einer Mitteilung des Unternehmens hervorgeht.

„Das Verhältnis zwischen Patienten und Ärzten befindet sich in einer fundamentalen Transformation. Darum investieren wir weiterhin in dieses stark wachsende Geschäftsfeld“, wird Burda-Vorstand Stefan Winners dort zitiert. Jameda sei „hervorragend positioniert“, um Ärzte dabei zu begleiten. Die Plattform bietet neben Arztsuche und Online-Terminen seit 2019 auch Videosprechstunden an. (dab)

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Kommentare
Dr.Dr. Peter Gorenflos 28.07.201909:29 Uhr

Presse-Ente oder Anfang vom Ende?

Dass Burda vorhat, viel Geld in Jameda zu investieren, kann auch eine Presse-Finte sein. Denn Jameda hat gerade drei Prozesse gegen Kollegen verloren, die gegen die Zwangslistung geklagt hatten, im Herbst geht das Verfahren in die nächste Instanz. Mit der Zwangslistung, die auch aus vielen anderen, z.B. lauterkeitsrechtlichen Gründen, nicht zu halten ist, verliert Jameda die Grundlage des Geschäftsmodells. Diese Nachricht hätte nun wirklich ein gewaltiges Presse-Echo verdient, wurde aber an die denkbar kleinste Glocke gehängt. Die Nachricht vom möglichen Ende eines Zweiklassenportals, bei dem zahlende Ärzte skandalöserweise besser dastehen, als nicht-zahlende, wurde komplett überrollt von der Nachricht von Burdas (angeblichen?) Investitionen. So lässt sich die öffentliche Wahrnehmung manipulieren. Dass die Ärzteschaft ein Zweiklassenportal vom Typ Jameda seit über zehn Jahren mehr oder weniger klaglos gewähren lässt, statt massiv dagegen vorzugehen, ist meines Erachtens ein Armutszeugnis der Extraklasse. Und ob Burdas Investitionspläne eine Presse-Finte waren, das werden wir bald sehen. Mit etwas Glück ist der Spuk bald vorüber!

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