COVID-19-Impfkampagne

Corona: EMA erlaubt geringere Kühlung der BioNTech-Vakzine

Mehr Sicherheit in der Impflogistik: Die Anforderungen an die Kühlung der BioNTech-Vakzine werden gelockert. Und: Die Pharmagroßhändler können sich der „Notfallplattform Impfzubehör“ anschließen.

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Wie kalt muss es sein? Für den BioNTech-Impfstoff Comirnaty® dürfen jetzt sogar schon -15 Grad reichen.

Wie kalt muss es sein? Für den BioNTech-Impfstoff Comirnaty® dürfen jetzt sogar schon -15 Grad reichen.

© mhp / stock.adobe.com

Mainz/Bonn. Am Mittwoch nach Ostern soll es mit der Corona-Impfung in Praxen losgehen (wir berichteten). Biontech, zunächst einziger Anbieter für die ambulante Kampagne, teilt jetzt erneut Erleichterungen zur Lagerhaltung seines mRNA-Präparates (Comirnaty®) mit. Die europäische Arzneimittelagentur EMA hat genehmigt, den Impfstoff bis zu zwei Wochen lang bei -25 bis -15 Grad zu lagern. BioNTech hatte das Etiketten-Update Mitte Februar beantragt und dazu Stabilitätsdaten unter anderem bei FDA und EMA vorgelegt. Die Amsterdamer Behörde erklärte, die gelockerten Kühlanforderungen könnten dazu beitragen, den Roll-out der Vakzine zu beschleunigen.

Von Unternehmensseite heißt es, die behördliche Erlaubnis ermögliche „die Lagerung in Apotheken, um Impfungen in lokalen Praxen zu unterstützen“. Schon früher hatte BioNTech außerdem darauf hingewiesen, dass sich seine COVID-Vakzine in handelsüblichen Kühlschränken bis zu fünf Tage lang bei zwei bis acht Grad problemlos aufbewahren lasse. Lediglich bei längeren Liegezeiten müsse das Präparat tiefgekühlt werden.

Mehr Sicherheit in Sachen Impflogistik verspricht unterdessen auch eine Allianz des Chemieverbandes VCI mit dem Pharmagroßhandel. Wie das Bundeskartellamt zu Wochenbeginn bekanntgab, hat es jetzt grünes Licht für die Anbindung der Großhändler an die „VCI Notfallplattform Impfzubehör“ gegeben.

Das B2B-Portal war im Februar eingerichtet worden, um Engpässen der Impfzentren bei der Versorgung mit Impfzubehör wie Spritzen, Kanülen und Kochsalzlösung vorzubeugen. Bisher dokumentieren die Bundesländer über das Portal ihre Versorgungslage und Hersteller von Impfzubehör ihre Lieferfähigkeit. Der Pharmagroßhandel soll zum 2. Quartal hinzukommen, um seiner Aufgabe besser gerecht zu werden, Praxen via Apotheken mit kompletten Impf-Sets (Wirkstoff plus Zubehör) zu beliefern.

Weitere Impfstoffe für Hausärzte geplant

Ab Mitte April soll auch der AstraZeneca-Impfstoff in die Praxen kommen. Und Janssen steht mit seinem Einmal-Präparat ebenfalls in den Startlöchern. Auf Nachfrage erklärte die deutsche Landesgesellschaft, man habe der EU-Kommission und den Mitgliedstaaten „den Beginn der Auslieferung unseres COVID-19-Impfstoffs in der zweiten Aprilhälfte bestätigt“.

Lieferpläne liegen nach Auskunft des Bundesgesundheitsministeriums jedoch noch nicht vor. „Insofern kann ich auch noch keine Aussagen zur Verfügbarkeit in Arztpraxen treffen“, so ein BMG-Sprecher. Deutschland soll dieses Jahr 36,7 Millionen Dosen der Janssen-Vakzine erhalten. (cw)

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