Umfrage der KV Hamburg

E-Rezept: Hamburger Praxen trotz guter Vorbereitung stark belastet

96 Prozent arbeiten mit dem E-Rezept, aber fast zwei Drittel empfinden es noch als Belastung für den Praxisablauf. Die Gründe hat die KV in einer Umfrage ermittelt.

Veröffentlicht:
Eine Umfrage der KV Hamburg zum E-Rezept zeigt, dass 83 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte die Patienten nicht gut aufgeklärt sieht.

Eine Umfrage der KV Hamburg zum E-Rezept zeigt, dass 83 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte die Patienten nicht gut aufgeklärt sieht.

© Ulrich Zillmann / FotoMedienService / picture alliance

Hamburg. Fast alle arbeiten damit, aber noch ist die Arbeit mit dem E-Rezept für viele Arztpraxen eine Belastung. Dies zeigt eine Umfrage der KV Hamburg. 61 Prozent der teilnehmenden Ärztinnen und Ärzte betrachten die Arbeit mit dem E-Rezept noch als Belastung für ihren Praxisablauf.

Dies ist bemerkenswert, weil sich immerhin 75 Prozent von ihnen vorab "ausreichend und gut informiert" fühlten, 58 Prozent sich schon vor Einführung mit dem E-Rezept vertraut gemacht und die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen hatten.

96 Prozent der Befragten gab an, bereits E-Rezepte auszustellen, davon 83 Prozent regelmäßig. Wenn sie es nicht regelmäßig nutzen, liegt es maßgeblich an technischen Problemen.

PVS häufig Grund für Probleme

Weitere Ergebnisse der Umfrage: Dreiviertel der Teilnehmenden hatte Probleme beim E-Rezept-Update des Praxisverwaltungssystems, 70 Prozent bei der Implementierung der Komfortsignatur, fast die Hälfte beim Update des Konnektors. Bei einem Drittel der Befragten sind durch die technischen Schwierigkeiten zusätzliche Kosten in Höhe von durchschnittlich 1.000 Euro, in Einzelfällen bis zu 6.000 Euro entstanden.

Zum laufenden Betrieb: Mehr als die Hälfte der Befragten berichtete der KV von Störungen in der TI bzw. im Konnektor, knapp 40 Prozent beim Signaturdienst, 32 Prozent über Probleme sowohl im PVS als auch beim Einlesen der eGK. Vielen dauert die Erstellung des E-Rezeptes noch zu lange - bei 78 Prozent der Befragten erfordert dies mehr als vier Sekunden, bei knapp 20 Prozent sogar mehr als 20 Sekunden.

Mehr als 20 Sekunden für die elektronische Signatur

Noch gravierender sind die Verzögerungen bei der Signatur: 88 Prozent der Befragten berichtete, dass die elektronische Signatur länger als vier Sekunden dauert, bei 23 Prozent länger als 20 Sekunden.

„Anbieter von Praxisverwaltungssystemen müssen hier noch nachbessern", forderte die KV, die zugleich eine bessere Erreichbarkeit der Anbieter über deren Hotlines forderte. 83 Prozent der befragten Ärztinnen und Ärzte sieht die Patienten nicht gut aufgeklärt über das E-Rezept. Dreiviertel von ihnen erhält das Rezept inzwischen dennoch auf elektronischem Weg, jeder vierte noch einen Ausdruck.

Die KV bilanzierte die Ergebnisse ihrer Umfrage verhalten positiv: „Alles in allem ist der Umstieg besser gelaufen als befürchtet." Grund für diese Urteil: Praxen, in denen das E-Rezept reibungslos funktioniert, stufen dies als Entlastung ein. (di)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Lesetipps
Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt