Gesundheitsservices

E-Rezept ist für Privatpatienten attraktiv

Mehr als 50 Prozent der Privatversicherten stehen dem elektronischen Rezept aufgeschlossen gegenüber. Das hat eine Umfrage zu den Services der PKV ergeben. Anders sieht es bei Coachingprogrammen aus.

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Auslaufmodell Papierrezept: Ab 2022 sollen Ärzte Kassenpatienten verpflichtend E-Rezepte ausstellen.

Auslaufmodell: Ab 2022 sollen Ärzte Kassenpatienten verpflichtend E-Rezepte ausstellen.

© Ralf Dolberg

Köln. Zumindest in den Augen von Privatpatienten sind das elektronische Rezept (E-Rezept) und die Unterstützung bei der Facharztsuche deutlich attraktiver als Videosprechstunden oder elektronische Gesundheitsakten. Das zeigt eine Befragung des Kölner Analysehauses Assekurata.

Das Unternehmen hatte 516 Vollversicherte zu ihrer Einstellung zu den Gesundheitsservices ihres privaten Krankenversicherers (PKV) befragt. Ein zentrales Ergebnis: Die allermeisten Versicherten stehen der Unterstützung durch den Versicherer positiv gegenüber, viele kennen die konkreten Angebote allerdings nicht.

In einem zweiten Schritt hat Assekurata nun die Beliebtheit der einzelnen Gesundheitsdienstleistungen unter die Lupe genommen. 53,1 Prozent können sich danach vorstellen, das E-Rezept in Anspruch zu nehmen, 49,8 Prozent die Unterstützung bei der Suche nach einem Facharzt oder Spezialisten und 45,5 Prozent einen Zweitmeinungsservice.

Wenig Interesse an elektronischer Gesundheitsakte

An einer elektronischen Patientenakte hätten 43 Prozent Interesse. Die Teilnehmer wurden darüber informiert, dass die Akte dem Datenaustausch zwischen den Leistungserbringern dienen soll. An der elektronischen Gesundheitsakte – genannt werden die konkreten Beispiele Vivy und Meine Gesundheit – gab es mit 28,1 Prozent deutlich weniger Interesse. Als ihr Zweck wurde die Verwaltung von Gesundheitsdaten genannt. Langfristig ist es allerdings das Ziel der Anbieter, die Gesundheitsakten in die Patientenakten zu überführen.

38,4 Prozent würden einen Arzneimittelservice ihres PKV-Unternehmens in Anspruch nehmen, 37,0 Prozent eine Ärztehotline oder eine medizinische Beratung am Telefon. Jeweils knapp 30 Prozent stehen Gesundheits-Apps beziehungsweise Online-Programmen zur unterstützenden Therapie, Video-Sprechstunden und Coaching-Programmen aufgeschlossen gegenüber.

Männer haben höhere Affinität zu digitalen Angeboten

Wie schon in der Befragung zu Gesundheitsservices gibt es bei den einzelnen Präferenzen wenig Unterschiede zwischen chronisch Kranken und Menschen ohne eine chronische Erkrankung. Anders sieht es aus beim Blick auf die Geschlechter. Hier variieren die Präferenzen nach Angaben von Assekurata deutlich. „Dabei haben Männer tendenziell eine höhere Affinität zu digitalen Serviceangeboten als Frauen.“

Noch größer sind die Unterschiede zwischen den Altersgruppen. Bei den 30- bis 39-Jährigen steht das E-Rezept mit einer Zustimmung von 61,9 Prozent ganz oben bei den Präferenzen, am geringsten ist das Interesse an Coaching-Programmen beziehungsweise krankheitsspezifischen Therapie- und Behandlungsangeboten (28,8 Prozent). 60- bis 69-Jährige befürworten am häufigsten die elektronische Patientenakte (50 Prozent) und die Unterstützung bei der Suche nach Leistungserbringern (46,3 Prozent). Auch sie reizen Coaching-Programme beziehungsweise krankheitsspezifische Therapie- und Behandlungsangebote am wenigsten (26 Prozent). Am E-Rezept äußern 43,3 Prozent aus dieser Altersgruppe Interesse. (iss)

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