F&E-Bericht 2020

EU-Industrie steckt 189 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung

Der Impfstoffhersteller BioNTech ist nur ein Beispiel, wie Unternehmen weltweit immer mehr Geld in die Forschung und Entwicklung stecken: Zum zehnten Mal in Folge stiegen die Investitionen in der EU.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Forschung und Entwicklung ist eine wesentliche Triebfeder innovativer Wirtschaftsunternehmen.

Forschung und Entwicklung ist eine wesentliche Triebfeder innovativer Wirtschaftsunternehmen.

© Franz Pfluegl / stock.adobe.com

Brüssel. Unternehmen in der Europäischen Union ohne Großbritannien haben ihre Investitionen in Forschung und Entwicklung (F&E) im zehnten Jahr in Folge erhöht, wie aus dem jüngst veröffentlichten EU-Anzeiger für F&E-Investitionen der Industrie 2020 hervorgeht. 2019 investierten sie demnach 5,6 Prozent mehr in F&E gegenüber 4,7 Prozent im Jahr 2018. Dieses Wachstum wird laut EU-Kommission durch die Automobilbranche, den IKT- (Informations- und Kommunikationstechnologie) und den Gesundheitssektor angetrieben.

Ein erfolgreiches Beispiel sei das Mainzer Unternehmen BioNTech, das die bahnbrechende Entwicklung eines der ersten COVID-19-Impfstoffe erfolgreich vorangetrieben habe. Seit seinen Anfängen profitiere das Unternehmen von F&E-Fördermaßnahmen der EU, die sich mittlerweile auf insgesamt mehr als 108 Millionen Euro beliefen. BioNTech rangiere weltweit auf Platz 654 der 2500 gelisteten Unternehmen und werde seit 2013 in diesem Anzeiger geführt. In den vergangenen sieben Jahren habe das Unternehmen seine F&E-Investitionen um das Sechsfache und seinen Nettoumsatz um das Zehnfache erhöht.

USA weiter in Pole-Position

Angesichts des sich stetig verschärfenden globalen technologischen Wettlaufs erhöhten die 2500 führenden Industrieakteure weltweit laut Bericht Investitionen im vergangenen Jahr um 8,9 Prozent. Auf EU-Unternehmen entfielen 14 der 50 größten F&E-Investoren. Obwohl die F&E-Wachstumsrate der EU-Unternehmen.

Auf der Rangliste der 2500 weltweit größten F&E-Investoren rangieren die USA mit 775 Unternehmen (348 Milliarden Euro) an erster Stelle, gefolgt von der EU mit 421 Unternehmen (189 Milliarden Euro) und China mit 536 Unternehmen (119 Milliarden EUR). Die 421 Unternehmen mit Sitz in der EU beschäftigten mehr als 16,8 Millionen Menschen – 0,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Der stetige Zuwachs bei der Zahl chinesischer Unternehmen im Anzeiger und der Wegfall von EU-Unternehmen aus dem Vereinigten Königreich schwäche die Position der EU unter den führenden F&E-Investoren, was auf strategische Spezialisierungen und Lücken bei den F&E-Kapazitäten der Industrie hindeute.

Das weltweite F&E-Wachstum sei vom IKT-Sektor in den USA (14,5 Prozent) vorangetrieben worden, gefolgt vom Gesundheitssektor (13,7 Prozent). Das F&E-Wachstum in der EU sei durch die Automobilbranche (4,2 Prozent), den IKT-Sektor (8,6 Prozent) und den Gesundheitssektor (5 Prozent) angetrieben worden.

Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“