Nährwertkennzeichnung

Edeka-Gruppe beginnt mit Praxistest

Edeka verkauft ab Ende August Produkte, die mit Nährwertmodellen gekennzeichnet sind, um die Systeme auf ihre Praxistauglichkeit zu testen.

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Eines der eingesetzen Modelle: der viel diskutierte Nutri-Score.

Eines der eingesetzen Modelle: der viel diskutierte Nutri-Score.

© Christophe Gateau / dpa / picture alliance

HAMBURG. Die politische Entscheidungsfindung zu einer einheitlichen Nährwertkennzeichnung von Fertiglebensmitteln dauert an. Derweil hat der Edeka-Verbund jetzt verkündet in seinen Märkten ab Ende August drei verschiedene Nährwertkennzeichnungsmodelle auf ihre Praxistauglichkeit zu testen.

Auf diese Weise möchte der Verbund die Verbraucher in die aktuelle Debatte um geeignete Kennzeichnungsmodelle einbinden. Edeka und Netto Marken-Discount, die Tochtergesellschaft des Unternehmens, bringen nach eigenen Angaben jeweils 16 ausgewählte Eigenmarkenartikel aus unterschiedlichen Warengruppen in die Regale.

3 Modelle

Auf der Vorderseite werden diese versehen sein mit jeweils einem der drei öffentlich meistdiskutiertesten Modelle: dem Nutri-Score, dem Modell des Max-Rubner-Institutss und dem Modell des Lebensmittelverbands Deutschlands.

Mit dem Nutri-Score werden beispielsweise Paprika-Chips, Lasagne, Thunfisch-Pizza, Hühnerfrikassee oder Nudelauflauf gekennzeichnet. Das Modell von MRI sowie des Lebensmittelverbands Deutschland finden sich unter anderem auf Kochschinken, Bandnudeln, Tilsiter, Buttertoast, Mehrkornbrötchen, Schoko-Röllchen oder Pralinen.

Im Juli hatte das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft mit einer offiziellen Verbraucherbefragung gestartet, deren Ergebnisse, so die verantwortliche Ministerin Julia Klöckner (CDU), maßgeblich seien für die politische Entscheidung des Bundesministeriums. Zudem bilde die Verbraucherbefragung die rechtliche Grundlage zur Einführung eines einheitlichen Modells. Erste Ergebnisse werden im Herbst erwartet.

Die Diskussion führe, so der Edeka-Verbund, dennoch an den Verbrauchern vorbei. Um den möglichen Nutzen und die Akzeptanz der verschiedenen Systeme realistisch zu bewerten, müssten authentische Erfahrungswerte einbezogen werden. Der dreimonatige Praxistest des Vollsortimenters und seiner Discount-Tochter soll dem Rechnung tragen.

Zuckerfrei als Trend

Nicht nur der Edeka-Verbund setzt sich für eine „ausgewogene Ernährung der Verbraucher“. Längst sind die großen Handelsketten von Aldi bis Rewe sind dabei, den Zucker- und Salzgehalt in ihren Eigenmarken zu reduzieren – auch, weil Verbraucher dies fordern: „Frei von Zucker“ gilt aktuell nach Einschätzung von Marktforschern als einer der wichtigsten Ernährungstrends.

Bereits im Juni hatte der weltgrößte Nahrungsmittelkonzern Nestlé sich für die Einführung von Nutri-Score ausgesprochen und angekündigt, auch in Deutschland unverzüglich mit der Einführung des Logos beginnen zu wollen, sobald die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen seien. (mu)

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