Kommentar – Stoßwellentherapie auf Kasse

Ein logischer Schritt

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Krankenkassen raten ihren Versicherungen immer wieder davon ab, Individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) in Anspruch zu nehmen. Als Begründung wird dann häufig der Verbraucherschutz herangezogen: zu wenig Evidenz für medizinischen Nutzen, daher nicht empfehlenswert.

Die Entscheidung des Bundesausschusses, Stoßwellentherapie beim Fersensporn in die Regelversorgung zu übernehmen, ist nach der tendenziell positiven Bewertung der Leistung im IGeL-Monitor des Medizinischen Dienstes da ein logischer Schritt: Dem festgestellten Nutzen folgt die Aufwertung zur Kassenleistung.

Doch nicht immer ist das Verhalten in der Kassenmedizin so kohärent wie bei der Stoßwellentherapie: Leistungen wie die Homöopathie, für die zumindest nach streng wissenschaftlichen Kriterien ein Nutzennachweis nur schwer zu erbringen ist, werden teilweise bezahlt, und sei es als Satzungsleistung.

Was gut bei Versicherten ankommt, lässt die Evidenz offensichtlich zweitrangig erscheinen. Igelnde Ärzte, die Leistungen anbieten, die ihre Patienten auch ohne Nutzennachweis wünschen und mit denen sie gute Erfahrungen gemacht haben, kritisieren die Kassen dagegen gerne. Zum Problem wird das dann, wenn dadurch ein Keil zwischen Ärzte und Patienten getrieben wird.

Lesen Sie dazu auch: GBA-Beschluss: Stoßwellentherapie bei Fersensporn wird Kassenleistung

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Maren Reed 23.04.201810:24 Uhr

Stoßwelle ....

bei Fersensporn - super. Aber, warum wird es nicht auch bei Kalkschulter bezahlt? Bevor man tausende an € für eine Schulter-OP bezahlt, die ein großes Risiko birgt, wäre es doch einen Versuch wert ...

Ich habe beide Kategorien Ärzte der erlebt .... einer "von oben herab" ... er sei so gut und ohne OP gehe da eh nichts. Und eine wirkliche Kapazität in dem Bereich Schulter - selber Chirurg - therapiert 75 % der Patienten ohne OP und mit Erfolg.

Es ist halt oft Glückssache, an wen man gerät.....

Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: Schneller Wirkeintritt von Naldemedin im Vergleich zu Placebo in den Studien COMPOSE-1 und COMPOSE-2

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [15]

Opioidinduzierte Obstipation

Selektive Hemmung von Darm-Opioidrezeptoren mit PAMORA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Viatris-Gruppe Deutschland (Mylan Germany GmbH), Bad Homburg v. d. Höhe
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Auswertung über Onlinetool

Vorhaltepauschale: So viele Kriterien erfüllen Praxen laut Honorarvorschau

Lesetipps
Hypochlorite desinfizieren gut, sind aber auch giftig und ätzend. In diesem Therapieversuch war die Chemikalie wirksam gegen eine Infektion der Haut mit Polyoma-Viren.

© Malivi / stock.adobe.com

Kasuistik

Trichodysplasia spinulosa: Die Säure hat geholfen