Digitale Innovationen ausgezeichnet

Gesundheitsnetzwerker-Preis – Sternstunde digitaler Versorgung

Alle Gewinner des diesjährigen Preises für Gesundheitsnetzwerker bedienen sich digitaler Innovationen, um die medizinische Versorgung zu verbessern. Ein Überblick über die ausgezeichneten Projekte.

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:
Die digital-gestützte Vernetzung von Gesundheitsdienstleistern und Patienten verspricht für die Zukunft viel Potenzial für den medizinisch-pflegerischen Versorgungsalltag.

Die digital-gestützte Vernetzung von Gesundheitsdienstleistern und Patienten verspricht für die Zukunft viel Potenzial für den medizinisch-pflegerischen Versorgungsalltag.

© Torbz / stock.adobe.com

Berlin. Die Corona-Pandemie hat in der medizinisch-pflegerischen Versorgung eine Sternstunde der Digitalisierung eingeläutet. Das spiegelt sich auch in der Liste der Gewinner des diesjährigen Preises für Gesundheitsnetzwerker wider, der am Dienstagnachmittag – wie bereits 2020 – pandemiebedingt im virtuellen Format übergeben wurde. Sämtliche eingereichten Projekte nutzen auf jeweils eigene Weise digitale Technologien, um die Vernetzung in der Gesundheitsversorgung zu fördern. Dieser Vernetzungsgedanke ist gemäß dem Gründungsgedanken der Gesundheitsnetzwerker ein Hauptkriterium für die Preisvergabe, wie es von Seiten des Arzneimittelherstellers Berlin-Chemie heißt, der den Wettbewerb 2012 initiiert hat und ihn jährlich mit insgesamt 20 .000 Euro Preisgeld dotiert. Die Gewinner im Überblick:

Steuerung von Notfallpatienten

Professor Sabine Blaschke, Ärztliche Leitung der Zentralen Notfallaufnahme der Universitätsmedizin Göttingen, leitet als Verbundkoordinatorin das Projekt OPTINOFA – intelligenter Assistenzdienst zur sektorenübergreifenden Triage in der Notfallversorgung.

Immer mehr Menschen wenden sich bei einem medizinischen Notfall an die Notaufnahmen der Krankenhäuser. Dabei hat insbesondere der Anteil der ambulanten Notfallbehandlungen zugenommen, die auch hausärztlich versorgt werden könnten. Ziel des Innovationsfondsprojekts OPTINOFA ist eine differenzierte Steuerung von Notfallpatienten in die ambulante und stationäre Behandlung in der Notaufnahme. Die Umsetzung ist durch die Nutzung von intelligenten Assistenzdiensten gekennzeichnet. Die Notfallalgorithmen basieren auf etablierten Triagesystemen und sind digitalisiert und webbasiert auf Tablets verfügbar.

Flüssigkeitshaushalt der Patienten im Blick

Alessandro Faragli, Geschäftsführer des Berliner Unternehmens BOCAhealthcare, steuert das Projekt BOCAhealth für Patienten mit chronischer Nierenerkrankung oder Herzinsuffizienz. 90 Prozent der Krankenhausrückübernahmen sind bei Patienten mit chronischer Nierenerkrankung oder Herzinsuffizienz durch Störungen der Körperflüssigkeiten verursacht. Das Projekt BOCAhealth hat für das optimale Flüssigkeitsmanagement im häuslichen Bereich eine portable medizinische Diagnostik entwickelt – für eine bessere Lebensqualität und eine geringere Sterblichkeitsrate. Über Bioimpedanzanalysator, tragbare Elektroden und Smartphone-App wird mittels proprietärem KI-Algorithmus der Flüssigkeitshaushalt der Patient überwacht.

Begleitende App für die Kinderonkologie

Admir Kulin, CEO der Kölner m.Doc GmbH, setzt mit LOUISA eine App zur Begleitung von Patienten in der Kinderonkologie und deren Angehörigen über den Klinikaufenthalt hinaus ein. Die modular aufgebaute App für junge Krebspatienten und ihre Angehörigen enthält digitale, auf die Bedürfnisse der jungen Patienten abgestimmte Angebote – spielerisch, innovativ und informativ. Ziel ist die Reduktion von Angst, Unsicherheit und Isolation sowie die Stärkung des Autonomieempfindens der Betroffenen, des Vertrauens in die Behandlung, aber auch eine Verbesserung des sektorenübergreifenden Informationsaustauschs zwischen den Beteiligten. Die modular aufgebaute App mit Schnittstelle zum KIS digitalisiert den gesamten Behandlungspfad, bündelt alle Informationen und ermöglicht auch die Unterstützung im häuslichen Umfeld. Integriert sind Messenger, Videovisite und Patiententagebücher.
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