Entwicklung

Google und Apple stellen technisches Konzept für Corona-App vor

Das gemeinsame Konzept von Google und Apple für eine Corona-Tracing-App ist da. Die Basis: verschlüsselte Bluetooth-Signalen.

Veröffentlicht:
Smartphone gegen Corona: Eine App soll bei der Nachverfolgung potenziell Infizierter helfen.

Smartphone gegen Corona: Eine App soll bei der Nachverfolgung potenziell Infizierter helfen.

© Worawut / stock.adobe.com

London/ Cupertino. Google und Apple haben am Dienstag erste Ergebnisse ihres gemeinsamen Konzepts zum Corona-Tracing präsentiert. Die Schnittstellen werden demnach für jeweils eine Anwendung pro Land verfügbar gemacht. Das soll dafür sorgen, dass mehr Nutzer sie installieren sowie einen Flickenteppich aus verschiedenen Apps verhindern, erklärten die Unternehmen.

Im Einzelnen soll die Entfernung zwischen Smartphones anhand der Bluetooth-Signalstärke gemessen werden. Die Smartphones sollen zugleich per Bluetooth Krypto-Schlüssel austauschen, die sich alle zehn bis 20 Minuten ändern.

Wenn ein Nutzer seine Infektion meldet, werden die Nutzer benachrichtigt, die in den vergangenen Tagen seinen Schlüssel empfangen haben. Dieser Abgleich finde ausschließlich auf einzelnen Smartphones und nicht zentral auf einem Server statt. Dafür werden alle Schlüssel von Infizierten aus der Region auf die Telefone geladen. Eine Warnung enthält nach Angaben der Konzerne den Tag der Begegnung, nicht aber die Uhrzeit.

Mehrfache Zustimmung der Nutzer

Die Nutzer sollen, so Google und Apple, nach der Installation der App mehrfach der Nutzung zustimmen. Unter anderem dann, wenn die Daten zu einer möglichen Infektion übermittelt werden. Hat sich ein Nutzer infiziert und möchte andere Menschen warnen, muss vor dem Absenden der Warnung zudem ein von der lokalen Behörde ausgestellter Code eingegeben werden, der die Infektion bestätigt. Die Benachrichtigung über das Infektionsrisiko kann es dabei erst geben, wenn die Telefone mehr als fünf Minuten auf kurzem Abstand verbrachten.

Apple und Google wollen die Schnittstellen wieder schließen, sobald sie nicht mehr benötigt werden. Zugleich erwägen sie, den Mechanismus später fest ins Betriebssystem zu integrieren – dann müssten Nutzer in Zukunft keine App mehr herunterladen, sondern könnten die Funktionen einfach in ihren Smartphones aktivieren.

England testet auf Insel

Bei den Apple-Smartphones sind die Entwickler einer Corona-App auf die Kooperation mit dem Hersteller angewiesen, da auf dem iPhone keine ständigen Bluetooth-Zugriffe möglich sind, wenn die App nur im Hintergrund läuft. Frankreich und Großbritannien setzen dennoch bisher auf ein eigenes App-Modell, das auf technische Probleme stoßen könnte.

Die Bundesregierung beauftragte vergangene Woche den Software-Konzern SAP und die Deutsche Telekom mit der Entwicklung einer Corona-App.

In Großbritannien wird auf einer Insel im Ärmelkanal bereits eine Corona-Warn-App getestet. Die Isle of Wight vor der Südküste Englands hat etwa 140 .000 Einwohner. Sie ist zurzeit isoliert, da der reguläre Fährverkehr eingestellt ist. Die Insel sei damit ein ideales Testgebiet, hieß es. (dpa/syc)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Adenomdetektionsraten

Nach KI-Unterstützung das Koloskopieren verlernt?

Das könnte Sie auch interessieren
Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München

Weniger Bürokratie

Wie nützt Digitalisierung?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Kein Mythos, aber Relevanz unklar

Wird die virale Sepsis zu schnell diagnostiziert?

Lesetipps
Zwei MFA stehen nebeneinander und blicken direkt in die Kamera.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Wettbewerb um MFA & Co

Mit guten Arbeitsbedingungen raus aus der Engpass-Falle bei MFA

Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko

Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden