Nach IGeL-Kritik

Gynäkologen ärgern sich über Verbraucherzentrale NRW

Der Berufsverband der Frauenärzte zweifelt an der Aussagekraft des Portals IGeL-Ärger.de der Verbraucherzentrale NRW. Das hatte den Selbstzahlerleistungen, wie bereits berichtet, keine guten Noten bescheinigt.

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BERLIN/DÜSSELDORF. Mit Unverständnis reagiert der Berufsverband der Fraunärzte (BVF) auf die vor Kurzem von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen (VZ NRW) geübte Kritik an den angeblichen Missständen im IGeL-Alltag (wir berichteten in der App).

"Es ist peinlich, dass die Verbraucherzentrale NRW mit solchen Zahlen überhaupt an die Öffentlichkeit geht", äußert sich BVF-Präsident Dr. Christian Albring auf Nachfrage der "Ärzte Zeitung".

Kritik an Augenärzten, Hautärzten und Gynäkologen

Die VZ NRW hatte anlässlich des einjährigen Bestehens des Beschwerdeportals www.igel-ärger.de rund 1500 Beschwerdeeinträge analysiert und gesagt, Patienten beanstandeten am häufigsten die Glaukom-Vorsorge, das Hautkrebsscreening mit Auflichtmikroskopie sowie die ergänzende onkologische Prävention mittels Ultraschall beim Frauenarzt.

Der BVF hat nachrecherchiert und kommt auf 127 Beschwerde-Meldungen zum frauenärztlichen Ultraschall des kleinen Beckens. "Wenn man annimmt, dass in Deutschland jede der etwa 30 Millionen Frauen über 20 Jahre im Durchschnitt einmal pro Jahr von einem der etwa 10.000 niedergelassenen Frauenärzte betreut wird, so handelt es sich um eine Beschwerdequote von 1 zu 236.000", so Albring.

In vielen Fällen beschrieben die Frauen eine korrekte Aufklärung und beschwerten sich nur über die Zumutung, eine sinnvolle Diagnostik selbst bezahlen zu müssen, ergänzt der BVF-Chef. Aus Sicht der Frauenärzte komme dieses IGeL-Angebot bei Patientinnen sehr positiv an, so Albring. (maw)

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