Kommentar – Prävention

Höhere Hürden für Tests!

Matthias WallenfelsVon Matthias Wallenfels Veröffentlicht:

Ein gesteigertes Gesundheitsbewusstsein kann für viele Patienten auch heißen, sich mittels Gentests über potenzielle gesundheitliche Vorbelastungen zu informieren. Per se ist an dem Ansinnen nichts auszusetzen. Fragwürdig wird es allerdings dann, wenn dies ohne Einbindung eines Arztes geschieht. Denn: Wie deutet ein medizinischer Laie ein Laborergebnis richtig? Die Gefahr der Fehl- oder Überinterpretation des Ergebnisses besteht nicht nur latent.

Nun hat ein Mainzer Labormediziner verbindliche Regulierungen für Anbieter von sogenannten Direct-to-Costumer-(DTC)Lösungen gefordert. Bei vielen frei im Web käuflichen DTC-Tests lässt sich sicher am medizinischen Nutzen zweifeln. Nicht mehr zu spaßen ist im Bereich der DTC-Gentests. Zwar unterliegen die Anbieter solcher Tests nach Auslegung der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik den strengen Anforderungen des Gendiagnostikgesetzes. Trotzdem kann die von Gesetzes wegen vorgeschrieben Einbindung eines Arztes im Direktkontakt mit dem Anbieter in der Praxis umgangen werden.

Gestaltet sich der DTC-Alltag erst einmal etwas schwieriger, wäre die Wahrscheinlichkeit auch höher, dass ein Arzt eingebunden wird, der Scharlatanerie von sinnvoller Prävention unterscheiden kann.

Lesen Sie dazu auch: Labordiagnostik: Ruf nach mehr Regulierung bei Patienten-Selbsttests

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