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KBV fordert mehr Geld für IT-Sicherheit in Praxen

Die Umsetzung neuer IT-Sicherheitsstandards könnte Praxen teuer zu stehen kommen. Die KBV fordert eine Finanzierungshilfe durch die Krankenkassen.

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Praxen, die bisher nicht ans Internet angeschlossen waren, könnten die neuen Sicherheitsstandards finanziell besonders treffen.

Praxen, die bisher nicht ans Internet angeschlossen waren, könnten die neuen Sicherheitsstandards finanziell besonders treffen.

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Berlin. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung befürchtet „enorme Investitionskosten“ für Arztpraxen, wenn sie im Sommer ihre neue Datensicherheitsrichtlinie bekannt gibt. Mit ihr sollen die Anforderungen zur Gewährleistung der IT-Sicherheit verbindlich festgelegen werden.

Der Gesetzgeber hat KBV und Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz beauftragt, im Einvernehmen mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bis Ende Juni eine entsprechende Richtlinie auszuarbeiten.

Chance und Risiko zugleich

Die Sicherheitsrichtlinie, so jetzt KBV-Vorstandsmitglied Dr. Thomas Kriedel, sei insofern eine „große Chance“, als das es bisher noch keinen konkreten Rahmen für den Schutz medizinischer Daten gebe. Gleichzeitig berge die Umsetzung der Richtlinie für Praxen aber auch hohe Investitionskosten, da durch „gewisse Normen“ finanzieller Mehraufwand entstehen könnte.

Das gelte in besonderer Weise für Praxen, die aus Sicherheitsgründen bisher überhaupt keinen Internetanschluss in ihrer Praxis hatten, nun aber verpflichtet sind, die Praxis an die Telematik-Infrastruktur anzuschließen. Das bedeute, „dass sie ganz andere Sicherheitsmaßnahmen vornehmen müssen, die sie vorher, weil sie mit ihrer Praxis abgeschottet waren, nicht hatten.“

„Zusätzlicher Investitionsaufwand“, so die KBV-Forderung, müsse „von den Krankenkassen finanziert werden“. Das betreffe insbesondere einen Abgleich der neuen Richtlinien mit der Realität in der Praxis, aber auch „erweiterte Infrastrukturmaßnahmen“.

Nach Angaben Kriedels will die KBV in der Sicherheitsrichtlinie auch auf Praxisbesonderheiten eingehen, und des Praxiskonzepts entsprechend verschiedene Anforderungen stellen. (mu)

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