Kommentar – E-Health

Kein reines Online-Rezept!

Von Marco Hübner Veröffentlicht:

Viele Wege, die Verbraucher früher gehen mussten, können sie sich dank Internet heute sparen. Bankgeschäfte ausschließlich online zu erledigen, gehört für viele Bürger längst zum Alltag. Eine Umfrage der Bertelsmann Stiftung zeigt nun, dass sich 54 Prozent der Deutschen auch den Weg in die Arztpraxis sparen wollen, wenn sie nur ein Rezept für ein Arzneimittel brauchen.

Eine Online-Konsultation mit dem Arzt kann Patienten Wege und Wartezeit ersparen. Das ist sinnvoll und ein Service, mit dem Ärzte glänzen können. Sie zeigen so, dass sie mit den Bedürfnissen ihrer Patienten Schritt halten. Viele bieten die Rezeptbestellung per E-Mail. Allerdings ist das nicht pauschal eine gute Sache. Ein Folgerezept ist etwas anderes als ein Erstrezept.

Chroniker müssen nicht unbedingt in die Praxis, wenn sie wieder ihren Blutdrucksenker wollen. Wenn sie eine Infektion haben und ein Antibiotikum brauchen, sieht das schon anders aus – dafür kann eine Konsultation per Webcam nicht genügen.

Ein Online-Rezept bei akuten Erkrankungen darf es daher nicht geben. Die Gefahr, dass Patienten ihre eigene Situation falsch einschätzen, ist viel zu groß. Geht es um ein Erstrezept, sollte der Arzt den Patienten vor sich haben und in der Praxis untersuchen können.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Dritte Einrichtung bundesweit

Brandenburg startet erstes regionales Gesundheitszentrum

Sensoren im Schuh

Was smarte Sohlen über die Folgen von Diabetes verraten

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ausschlusskriterien gesucht

Akuter Schwindel: Wann lohnt sich eine MRT?

Lesetipps
Weibliche Marionette hängt an drei Fäden.

© Oleksiy / stock.adobe.com

Hormonelle Umstellung

Im Griff der Hormone: Wie die Menopause rheumatische Erkrankungen steuert

Die Autorinnen und Autoren resümieren, dass wenn auf die Atemwegsentzündung und die Dysbiose als Asthma-Prädiktoren abgezielt werde, könnten Attacken verhindert und Langzeit-Folgen reduziert werden.

© AntonioDiaz / stock.adobe.com

Kinder-Pneumologie

Asthma-Prädiktoren bei Kindern mit Giemen