Nach Atrio-Med: KV Hamburg will einspringen

HAMBURG (di). Die KV Hamburg will nach der Aufkündigung der Zusammenarbeit zwischen der Techniker Krankenkasse (TK) und Atrio-Med mit der Kasse gemeinsam nach Versorgungslösungen suchen. Die KV in der Hansestadt war einer der Hauptkritiker des umstrittenen Medizinischen Versorgungszentrums.

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"Kompetenter Partner für Atrio-Med ist die Techniker Krankenkasse (TK)", hieß es gestern trotz Kündigung des Kooperationsvertrages noch auf der Homepage der Atrio-Med-Versorgungszentren. Unterdessen geht man in der KV Hamburg schon davon aus, "dass das MVZ  in  dieser  Form nicht mehr lange bestehen bleibt".

KV-Vize Walter Plassmann sagte der "Ärzte Zeitung": "Wir  hatten  von  Anfang an Bedenken gegen diese Form der Versorgung - sie zerstört  gewachsene,  wichtige  Strukturen,  ohne  dass dafür ein adäquater Ersatz geschaffen wurde." An seiner schon vor Gründung des Zentrums geäußerten Kritik hielt Plassmann fest: "Es hat sich nichts daran geändert, dass dieses MVZ Versorgungskapazität vernichtet hat."

Die  KV  Hamburg berichtete, dass ihr in  den  vergangenen  Tagen eine Reihe von Anzeigen zugegangen seien,  in  denen  dem  Atrio-Med vorgeworfen worden sei, gegen straf- und datenschutzrechtliche Bestimmungen verstoßen  zu  haben. 

So  sollen  nicht  zugelassene Geräte eingesetzt und Einmalartikel  mehrfach  verwendet  worden  sein.  "Da die KV strafrechtliche Tatbestände nicht ermitteln darf, hat sie die Anzeigen an die zuständigen Behörden weitergegeben", teilte die KV mit.

Der  Techniker  Krankenkasse  bietet die KV an, die mit "Atrio-Med"  verfolgte  Idee  einer stärker integrierten, interdisziplinären Versorgung in einem neuen Anlauf gemeinsam anzugehen:  "Die  Idee  der TK war ja nicht schlecht", begründete Plassmann dieses  Angebot, "nur der Partner und das Vorgehen waren falsch." Plassmann betonte, die KV sei zu einem Gespräch und einer möglichen Zusammenarbeit jederzeit bereit.

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