Datensicherheit

Nach Cyberangriff in Irland – Psychotherapeuten erneuern ePA-Kritik

Das irische Gesundheitssystem ist noch immer betroffen von einem Hackerangriff am Freitag. Das Deutsche Psychotherapeuten-Netzwerk nutzt den Anlass, erneut vor der zentralen Speicherung von Patientendaten zu warnen.

Veröffentlicht:
Das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) nimmt den Cyberangriff zum Anlass, erneut vor der Speicherung von sensiblen Patientendaten auf zentralen Servern zu warnen.

Das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) nimmt den Cyberangriff zum Anlass, erneut vor der Speicherung von sensiblen Patientendaten auf zentralen Servern zu warnen.

© tomfallen - stock.adobe.com

Dublin. Der irische Gesundheitsdienst HSE (Health Service Executive) ist zur Zielscheibe eines Cyberangriffs geworden. Man habe die eigenen IT-Systeme nach einem „signifikanten Ransomware-Angriff“ vorsorglich heruntergefahren, teilte der Gesundheitsdienst am Freitag auf Twitter mit. Man werde die Situation weiter prüfen, hieß es.

Das Deutsche Psychotherapeuten Netzwerk (DPNW) nimmt den Cyberangriff zum Anlass, erneut vor der Speicherung von sensiblen Patientendaten auf zentralen Servern zu warnen. „Sie ist nicht sicher“, wird der DPNW-Vorsitzende Dieter Adler in einer Mitteilung zitiert. „Diese Botschaft wiederholen wir wie ein Mantra seit Jahren – immer und immer wieder. Leider kommt die Botschaft beim Gesundheitsministerium und den Gesundheitspolitikern nicht an“, so Adler weiter.

Das DPNW lehnt die zentrale Datenspeicherung von Patientendaten ab. „Daten über Psychotherapie gehören in die Praxis des Psychotherapeuten, sonst nirgendwo hin“, sagte Adler im Oktober gegenüber der „Ärzte Zeitung“. Seinerzeit machte ein Hackerangriff in Finnland Schlagzeilen.

Sind „internationale Kriminelle“ hinter Gesundheitsdaten her?

Wer hinter dem jüngsten Hackerangriff in Irland steckte, war zunächst unklar. Medienberichten zufolge soll es sich um „internationale Kriminelle“ handeln, die Gesundheitsdaten abgreifen wollen.

Hören Sie auch

Die Sicherheit der Patienten in Irland sei nicht gefährdet. Dennoch mussten zahlreiche Krankenhäuser im Land in Folge des Cyberangriffs ihren Betrieb herunterfahren, Routinetermine für die laufende Woche wurden vielerorts abgesagt. Der Betrieb in den Notaufnahmen laufe jedoch weiter, betont der irische Gesundheitsdienst am Montag auf Twitter. Auch die Corona-Impfungen seien nicht von dem Vorfall betroffen. Sie sollen wie geplant weiter stattfinden.

In der Dubliner Rotunda Klinik kann in Folge des Cyberangriffes nicht mehr auf digital gespeicherte Patientendaten zugegriffen werden, wie das Klinikum über Twitter kommuniziert. Patientinnen der Entbindungsklinik sind aufgerufen, etwaige Papierdokumente mitzubringen.

Bei sogenannten Ransomware-Attacken werden Daten auf Computern verschlüsselt. Die Angreifer verlangen dann meist Lösegeld für die Freigabe. (mu/dpa)

Lesen sie auch
Lesen sie auch
Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie steht es um den Datenschutz bei der ePA, Frau Specht-Riemenschneider?

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Der Kampf gegen HP-Viren ist ein Schwerpunkt der Initiative Vision Zero.

© Pornpak Khunatorn / Getty Images / iStock

Welt-HPV-Tag

Krebs verhindern: Jugend gegen HPV impfen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Dreidimensionale gerenderte medizinische Illustration von Dickdarmkrebs im absteigenden Dickdarm eines Mannes.

© Sebastian Kaulitzki / stock.adobe.com

Aktivierende PIK3CA-Mutation

ASS könnte sich bei bestimmten Darmkrebsformen doch lohnen