wiki-media.de

Online-Enzyklopädie zu IGeL-Angeboten

Ärzte regieren auf die Kritik an Selbstzahlermedizin mit dem Portal wiki-medi.de. Es soll über Selbstzahlerleistungen aufklären. 400 Leistungen sind verzeichnet.

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Qualitätssicherung bei individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) ist ein heißes Eisen. Mit dem IGeL-Monitor macht die AOK ihren Versicherten kassenseitig ein Angebot. Eine Antwort der Ärzte kommt nun mit dem Portal wiki-medi.de.

"Die gesetzliche Krankenversicherung stellt eine ausreichende Versorgung bereit, die das Maß des Notwendigen allerdings nicht überschreiten darf. Freie Gesundheitsleistungen stellen neue Optionen in Diagnostik und Behandlungsverfahren, aber auch im Beratungs- und Präventionsbereich dar", so Dr. Norbert Panitz, Vorsitzender der Ärztlichen Gesellschaft für Gesundheit und Prävention (ÄGGP), die das Portal lanciert hat. Er ist überzeugt, dass diese Leistungen einen wachsenden Anteil zur Gesundheitsversorgung in Deutschland beitragen.

Wiki-Medi ist eine Online-Enzyklopädie zu ärztlichen Selbstzahlerleistungen. Sie kann alphabetisch, nach Fachgebieten oder nach Leistungsbereichen durchsucht werden. Mehr als 400 Leistungen sind dort bereits verzeichnet.

Zu jeder sollen nun Expertenkommentare nach dem Wikipedia-Prinzip erstellt werden. Eine Ampel zeigt an, ob das bereits geschehen ist - bei Rot ist die Leistungsbeschreibung bearbeitet.

Verhaltenskodex für teilnehmende Ärzte

Ein Anfang ist gemacht. Für rund 15 Leistungen stehen Beschreibungen und Expertenkommentare bereit. Die ÄGGP hat ärztliche und zahnärztliche Fachgesellschaften und Berufsverbände zur Mitarbeit beim weiteren Aufbau der Datenbank aufgerufen.

Die teilnehmenden Ärzte schließen sich einem Verhaltenskodex an und übernehmen die Autorenschaft für eine Leistungsbeschreibung auf Dauer. Damit soll die Qualität der Expertenkommentare gewährleistet werden.

Wiki-Medi ist eingebettet in das Portal Free-Med. Damit ist langfristig angestrebt, dass der durch die Enzyklopädie in Gang gesetzte Expertenaustausch eine Qualitätssicherung durch Konsensbildung für Selbstzahlerleistungen etabliert. Das entspräche immerhin Evidenzgrad C bei medizinischen Leitlinien.

Anlass für den Aufbau der Datenbank für präventive medizinische Leistungen war laut ÄGGP auch die zunehmende öffentliche Kritik an der Selbstzahlermedizin.

"Mit Free-med wollen wir auf die im Zeichen des demografischen Wandels zukünftig große Bedeutung der Gesundheits- und Präventionsmedizin hinweisen", so Panitz. (ami)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

© Paolese / stock.adobe.com (Model mit Symbolcharakter)

Neuer Therapieansatz bei erektiler Dysfunktion

Leitliniengerechte Therapie mit DiGA

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Kranus Health GmbH, München

Weniger Bürokratie

Wie nützt Digitalisierung?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Muster 16. DiGA-Verordnungen sind als „Gebühr frei“ zu kennzeichnen (1). Im BVG-Feld (2) steht eine „6“, wenn nach Bundesversorgungs- oder -entschädigungsgesetz Anspruch auf die Verordnung besteht. Im Verordnungsfeld (3) darf maximal eine DiGA verordnet werden. Anzugeben sind „Digitale Gesundheitsanwendung“, die PZN und der Name der jeweiligen DiGA [7].  Pfizer Deutschland GmbH

© Pfizer Deutschland GmbH

Chronischer Schmerz: Digitalisierung hält Einzug

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Pfizer Pharma GmbH, Berlin
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Systematisches Review und Metaanalyse

Antidepressiva absetzen: Welche Strategie ist am wirksamsten?

„ÄrzteTag“-Podcast

Wie erkenne ich Schmerzen bei Menschen mit Demenz, Professorin Miriam Kunz?

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt