Datenschutz

Opt-out-ePA: Psychologen warnen vor Autonomie-Verlust

Veröffentlicht:

Berlin. Während sich die Datenschützer Gedanken über den Einsatz von Gesundheitsdaten zu Forschungszwecken machen und die Gesundheitswirtschaft das Thema in Gesprächen mit dem Wirtschaftsministerium beackert, sorgen sich die Psychologen weiterhin um die Datensicherheit. Am Freitag nahm der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) Stellung zu den ePA-Plänen der Bundesregierung. Unlängst hatte die Gesellschafterversammlung der gematik beschlossen, eine elektronische Patientenakte mit mehrstufigen Opt-out-Entscheidungen zu entwickeln.

Vor diesem Zuschnitt der Akte warnt der Berufsverband jetzt in einer ausführlichen Resolution. Da die Akte zunächst „mit umfassenden Daten zu Erkrankungen und Behandlungen befüllt“ werde, bestünden von Beginn an Zugriffs-Risiken – etwa durch neue Herausgaberegelungen im Gefolge des europäischen Gesundheitsdatenraums (EHDS) oder durch Hackerangriffe.

Datenzugriff am besten doch nur nach Zustimmung

Auch sei zu klären, „wie mit den Gesundheitsdaten verfahren wird, wie zum Beispiel Zugriffsberechtigungen geregelt werden, welcher Zeitraum für die Speicherung gelten wird oder wie genau die Widerspruchsrechte von Patienten sein werden – etwa bei der anonymisierten Datenspende zu Forschungszwecken.“ Für psychisch Erkrankte sei es besonders wichtig, die Hoheit über ihre Gesundheitsdaten zu behalten, heißt es weiter.

Um die Ausstiegsoptionen der künftigen ePA verstehen und selbstbestimmt aktivieren zu können, so der BDP, sei eine „umfassende und verständliche Aufklärung der Versicherten über Hintergründe, Nutzen und Risiken“ der digitalen Akte nötig.

Zugleich müssten die Versicherten in der Lage sein, „einfach und praktikabel ihre Daten zu schützen.“ In der Idealvorstellung des Psychologen-Verbandes dürfte jeglicher Zugriff auf ePA-Daten und deren Weitergabe ohnehin erst nach ausdrücklichen Zustimmung erfolgen. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

App auf Rezept

Neue DiGA für Erwachsene mit ADHS

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gastbeitrag

Wie sinnvoll sind Injektionen an der Wirbelsäule?

Rettungsdienst

Umfrage der Charité: Was Patienten in die Notaufnahme führt

Lesetipps
Eine männlicher Patient, der auf einem Fahrradergometer in die Pedale tritt, führt einen Belastungstest durch, um die Herzfunktion zu überprüfen.

© malkovkosta / stock.adobe.com

Mikrovaskuläre Dysfunktion

Was ein Belastungs-EKG bei Angina-pectoris-Verdacht bringt

Adipöse Kinder und Jugendliche tragen für den Rest ihres Lebens eine enorme Bürde mit sich. Die Folgen zeichnen sich bereits im Kindesalter ab und erstrecken sich bis ins Erwachsenenalter.

© kwanchaichaiudom / stock.adobe.com

Adipositas bei Kindern und Jugendlichen

Hoffnung auf neue Medikamente zur Gewichtsreduktion bei Kindern