Kommentar zu Regressen

Reine Prinzipienfrage

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Gesundheitspolitiker und KV-Vertreter werden nicht müde zu betonen, dass die tatsächliche Bedrohung durch Arznei- und Heilmittelregresse bei Weitem nicht so groß ist wie die gefühlte. Die nackten Zahlen geben ihnen erst einmal Recht.

Anders sieht es bei den Prüfverfahren aus. Da ist der Kreis der Betroffenen schon merklich größer. Selbst wenn die meisten Ärzte am Ende einen Regress abwenden können: Sie müssen viel Zeit und Nerven in ihre "Verteidigung" stecken.

Die Ärzte ärgert, dass sie sich in einem aufwändigen Verfahren für Verordnungen rechtfertigen müssen, die sie im Sinne ihrer Patienten ausgestellt haben. Das kann man ihnen nicht verdenken - vorausgesetzt, die Indikation und der gewählte Wirkstoff stimmen und die Verordnungen sind wirtschaftlich kein grober Unfug. Die Ärzte haben von der Verordnung keinen Nutzen, sollen im Zweifelsfall aber den finanziellen Schaden haben.

Solange dieses Prinzip bestehen bleibt - und es sieht nicht so aus, als würde sich durch das Versorgungsstärkungsgesetz Grundlegendes ändern - wird die Regressangst Ärzte weiter begleiten. Vor allem aber wird sie den Nachwuchs davon abhalten, sich als Hausarzt niederzulassen. Der Verweis auf die nackten Zahlen wird daran nichts ändern.

Lesen Sie dazu auch: Regress: Hausarzt bläst zum Gegenangriff

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Ab 2026 werden auch stationäre Zwei-Tages-Fälle erfasst

Hybrid-DRG-Katalog erhält 100 neue OPS-Kodes

Versorgung von Privatpatienten

PKV-Vergütung bringt Praxen knapp 74.000 Euro zusätzlich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daktyloskopische Nebenwirkungen

Wenn die Krebstherapie die „Identität“ verändert

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Abstraktes buntes Bild vieler Bücher die umherschwirren.

© 100ME / stock.adobe.com

Empfehlungs-Wirrwarr

Drei Hypertonie-Leitlinien: So unterscheiden sie sich

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung