111 Jahre Sächsisches Serumwerk

Seit 1992 mehr als 900 Millionen Impfdosen gegen Influenza

Zum Jahrestag des Sächsischen Serumwerks, das heute zu Glaxo SmithKline (GSK) gehört, gab es einen Rückblick auf 30 Jahre Erfolgsgeschichte nach der Wende – und einen Ausblick auf die zukünftige Ausrichtung des Werkes.

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Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sprach bei der Veranstaltung zum 111. Jahrestag des Bestehens des Sächsischen Serumwerks, das heute zu GSK gehört. Seine Botschaft: „Impfen ist ein großer Fortschritt, den wir durch kluge Wissenschaftler erreicht haben.“

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sprach bei der Veranstaltung zum 111. Jahrestag des Bestehens des Sächsischen Serumwerks, das heute zu GSK gehört. Seine Botschaft: „Impfen ist ein großer Fortschritt, den wir durch kluge Wissenschaftler erreicht haben.“

© Sven Eichstädt

Dresden. Am Dresdner Standort von GlaxoSmithKline (GSK) werden künftig nicht nur wie bisher die saisonalen Grippeimpfstoffe produziert, sondern bei einer Influenzapandemie auch spezielle Impfdosen. Ein mit der Health Emergency Preparedness and Response Authority (HERA) der Europäischen Kommission abgeschlossener Vertrag sieht vor, dass bei einer Grippepandemie 85 Millionen Impfdosen in Dresden hergestellt und in anderen europäischen Ländern weiterverarbeitet werden.

Das berichtete Alexandra Spang, Marketingdirektorin bei GSK, am Freitag anlässlich des 111. Geburtstages des Dresdner Standorts von GSK.

„Eine Influenzapandemie ist eine weltweite Epidemie, die durch einen neuen Influenzastamm verursacht wird, gegen den in der menschlichen Bevölkerung keine oder nur eine geringe Immunität besteht“, erläuterte Spang. Influenzapandemien seien bekanntlich nicht vorhersehbar und könnten sowohl mild verlaufen als auch schwere Erkrankungen oder Todesfälle verursachen.“ Spang erinnerte an die Schweinegrippe von 2009, bei der es bei 18.500 Todesfällen einen Zusammenhang zu laborbestätigten Infektionen gegeben habe.

Ähnliche Verträge wie mit HERA habe GSK außerdem mit anderen Staaten abgeschlossen. Im Falle einer Pandemie könnte das Unternehmen mindestens 200 Millionen Dosen pandemischen Influenzaimpfstoffes liefern.

Jedes Jahr 50 Millionen Impfdosen gegen Influenza

Für die saisonalen Grippewellen werden in Dresden jedes Jahr mehr als 50 Millionen Impfdosen hergestellt, sie sind für mehr als 40 Länder bestimmt. Im Frühjahr und Sommer dominiert die Produktion für die Nordhalbkugel, im Winter für die Staaten südlich des Äquators.

„Seit 1992 haben wir in Dresden mehr als 900 Millionen Impfdosen für die Influenzawellen produziert“, sagte Dr. Jacqueline Schönfelder, Standortleiterin von GSK in Dresden. „In diesem Zeitraum haben wir 350 Millionen Euro in die Modernisierung und die Erweiterung der Kapazität unseres Werks investiert.“ Neben den Grippeimpfstoffen stellt GSK in der sächsischen Landeshauptstadt außerdem Hepatitis-Impfstoffe her.

Der Standort war 1911 als Sächsisches Serumwerk gegründet worden. 1924 zog das Unternehmen an den jetzigen Firmensitz an der Dresdner Zirkusstraße. „Damals waren alle Minister der sächsischen Regierung bei der Eröffnung dabei“, erinnerte Schönfelder. Dieses Mal waren Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) und der Staatssekretär im Sozialministerium, Sebastian Vogel (SPD), aus dem nicht weit entfernten Regierungsviertel zur Feierstunde gekommen.

Fünf Prozent der Bevölkerung sind lauter als 95 Prozent

„Das ist eine große Erfolgsgeschichte, die wir gemeinsam geschafft haben“, befand Kretschmer. „Wir als sächsische Regierung haben ein Interesse daran, dass es hier weitergeht.“ Rund 750 Mitarbeiter sind bei GSK in Dresden tätig. „Das sind tarifgebundene Arbeitsplätze“, fügte der Ministerpräsident an. Außerdem sei „Impfen doch ein großer Fortschritt, den wir durch kluge Wissenschaftler erreicht“ hätten.

Auf dieses Thema ging Dr. Dietmar Beier, Mitglied der Sächsischen Impfkommission (SIKO), ausführlich ein. „Es gibt immer noch eine Reihe von Menschen, die bei der Corona-Pandemie sagen, Impfen sei eine Beeinflussung und Bill Gates stecke dahinter“, sage Beier, der von 2009 bis 2021 die SIKO als Vorsitzender leitete. „Das Problem ist, dass diese fünf Prozent lauter sind als die restlichen 95 Prozent.“

Der Infektiologe berichtete davon, dass die Mitglieder der SIKO mehrfach bedroht worden seien. Er erinnerte daran, dass die WHO die Impfgegner in die Liste der zehn größten Probleme für die globale Gesundheit aufgenommen habe. „Dabei werden generell durch Impfungen jährlich zwei bis drei Millionen Todesfälle auf der Welt vermieden.“ (sve)

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