Sucht und Psyche treiben Ärzte in die Frührente
KÖLN (iss). Somatische Erkrankungen spielen bei der Berufsunfähigkeit von Ärzten eine untergeordnete Rolle. Viel häufiger als in der übrigen Bevölkerung sind psychische und Suchterkrankungen die Gründe für einen frühzeitigen Ausstieg aus dem Berufsleben. Das zeigen die Zahlen der Ärzteversorgung Westfalen-Lippe.
Veröffentlicht:Ende 2010 hatte das Versorgungswerk der westfälisch-lippischen Ärzte insgesamt 548 Berufsunfähigkeitsrenten im Bestand.
Zum Vergleich: 8645 Mediziner erhielten eine Altersrente. Bei den Berufsunfähigkeitsrenten waren 57,4 Prozent auf Geistes- oder Suchterkrankungen zurückzuführen.
Bei 15,5 Prozent waren Erkrankungen des Nervensystems der Grund.
Erwerbsfähigkeit bei Männern zu 33,4 Prozent aufgrund psychischer Störungen
Zum Vergleich: Bei der Deutschen Rentenversicherung Westfalen waren 2010 die Renten durch verminderte Erwerbsfähigkeit bei Männern zu 33,4 Prozent und bei Frauen zu 45,6 Prozent auf psychische Störungen zurückzuführen.
Hinzu kamen Krankheiten des Nervensystems mit 5,8 Prozent bei Männern und 6,3 Prozent bei Frauen.
Große Dominanz psychischer Ursachen
Die Ärzteversorgung Westfalen-Lippe verzeichnet nach eigenen Angaben bereits seit Jahren eine große Dominanz psychischer Ursachen bei der Berufsunfähigkeit von Ärzten.
Auch die nordrheinische Ärzteversorgung registriert bei diesen Erkrankungen einen Anteil von deutlich über 50 Prozent.
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