Telemedizin

Uni Lübeck sucht nach der Arztpraxis der Zukunft

Eine neue Kooperation im Norden hat das Ziel, die medizinische Versorgung im ländlichen Raum mittels Telemedizin zu verbessern.

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Telemedizin soll künftig die Versorgung im ländlichen Raum verbessern.

Telemedizin soll künftig die Versorgung im ländlichen Raum verbessern.

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LÜBECK. Die Lübecker Universität und das Unternehmen Cisco arbeiten künftig gemeinsam an Lösungen für das Gesundheitswesen. In einer auf mindestens drei Jahre angelegten Kooperation suchen Beschäftigte beider Partner unter anderem nach Wegen für eine optimierte medizinische Versorgung im ländlichen Raum.

Unter dem Titel "Telemedizin für den ländlichen Raum – Vernetzung auf weite Distanz" wird das Lübecker Institut für Allgemeinmedizin unter Leitung von Direktor Professor Jost Steinhäuser eng mit dem Unternehmen, das nach Angaben der Partner "Weltmarktführer im Bereich der Internettechnologie" ist, kooperieren.

Lösungen für Inseln

Steinhäuser kündigte an, dass in der Lübecker Region, aber auch an der schleswig-holsteinischen Westküste und auf den Inseln Lösungen erprobt werden sollen. Dabei könne es etwa um den Informationsaustausch zwischen Nichtärztlicher Praxisassistentin und Arzt gehen, sagte Steinhäuser in einem Pressegespräch zur Kooperation. Das wird aber nur ein Projekt der geplanten gemeinsamen Plattform "Center for Open Innovation in Connected Health" sein. Auch mit der "Primärarztpraxis der Zukunft" will man sich beschäftigen, mit dem "smarten Krankenhaus" oder dem "smarten Pflegeheim."

Neben dem Institut für Allgemeinmedizin sind unter anderem die Sektion für Pflege und die Institute für Telematik und für Informationssysteme involviert. Beide Seiten betonten, dass die vereinbarte interdisziplinäre Forschungs- und Technologieallianz die Basis für weiter hinzukommende Partnerschaften und ein offenes Kooperationsnetzwerk sein soll – auch weitere Unternehmen sollen sich beteiligen können.

MedTech-Know-how gefragt

Cisco hat sich für die Partnerschaft mit der Lübecker Universität entschieden, weil dort nach Beobachtung von Vertriebsdirektor Christian Korff eine "perfekte Kombination" zu finden sei: Neben der Kompetenz im medizinischen Bereich durch das Universitätsklinikum betonte er auch das Know-how in der Medizintechnik und in der Informationstechnologie.

Wie viel Geld das Unternehmen in der Hansestadt im Rahmen der Partnerschaft investiert, wollte Korff nicht preisgeben. Insgesamt investiert das Unternehmen nach seinen Angaben derzeit bundesweit 500 Millionen Euro in eine zweistellige Zahl an Projekten in ganz Deutschland. Die Kooperation mit der Lübecker Uni ist die größte im Bereich des Gesundheitswesens. (di)

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