Prävention in Hessen

Virtuelles Funktionstraining für MS-Erkrankte

MS-Patienten in Hessen können mithilfe eines digitalen Angebots ihre Bewegungsfähigkeit gezielt fördern. Das Training ist auch für andere neurodegenerative Krankheitsbilder geeignet.

Veröffentlicht:
Bewegung ist auch bei Multipler Sklerose eine wichtige Präventionsmaßnahme.

Bewegung ist auch bei Multipler Sklerose eine wichtige Präventionsmaßnahme.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Wiesbaden. Damit sich Patienten, die an Multipler Sklerose erkrankt sind, auch in der Corona-Pandemie ausreichend bewegen, hat die Deutsche Gesellschaft für Multiple Sklerose in Hessen gemeinsam mit der Hochschule Fresenius ein virtuelles Funktionstraining entwickelt, das auch über die Pandemie hinaus genutzt werden soll.

Das systematische Training findet unter professioneller Anleitung statt und soll dabei helfen, krankheitsbedingten Funktionsverlusten entgegenzuwirken, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Ziel ist, die Gehfähigkeit der Betroffenen zu verbessern und die Leistungsfähigkeit im Alltag zu erhöhen.

In Hessen gibt es aktuell 14 Gruppen, an die sich Interessierte virtuell anschließen können. Das digitale Training dient derzeit als Ersatz für die Vor-Ort-Trainingsgruppen, die seit vielen Jahren in der MS-Therapie etabliert sind.

Prävention durch Bewegung

Bewegung und sportliches Training seien wirksame Präventionsmaßnahmen und eigneten sich bei guter Abstimmung als therapeutische Intervention bei zahlreichen Krankheitsbildern, betont die DMSG. Auch für andere neurodegenerative Krankheitsbilder lägen inzwischen evidente Erkenntnisse aus der Forschung vor, die für Bewegung und gezieltes Training sprechen.

Unterstützung gibt es dafür von der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN): „Aus medizinischer Sicht ist das Funktionstraining von enormer Wichtigkeit für MS-Patienten. Es geht darum, Patienten Teilhabe zu ermöglichen, die sonst aufgrund ihrer Behinderung Schwierigkeiten haben Präsenzangebote wahrzunehmen“, betont Professor Peter Berlit, Generalsekretär der DGN.

Das Projekt wird nach Abschluss der Pilotphase von der Hertie-Stiftung mit 120 .000 Euro gefördert. Die DMSG plant, das Funktionstraining bundesweit auszubauen und als Kassenleistung zu etablieren. Alle gesetzlichen Versicherer erstatten die Kosten für die Kurse, vorerst bis zum 31. Juni auch für die digitale Lösung. Die Aufnahme in das DiGA-Verzeichnis des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) ist bereits beantragt. Informationen zu den Kursen gibt es unter www.dmsg-hessen.de. (kaha)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Abrechnung

Die wichtigsten EBM-Änderungen zum Quartalswechsel

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Kumulative Anzahl der Ereignisse einer nach sechs Monaten bestätigten Behinderungsprogression

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [6]

Multiple Sklerose

Aktuelles rund um Diagnostik und Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 2: AIOLOS-Studie: Therapieabbrüche nach Gründen

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [3]

Aktive schubförmige Multiple Sklerose

Ofatumumab: Wachsende Evidenz stützt frühe hochwirksame Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Novartis Pharma GmbH, Nürnberg
Abb. 1: Alle Kinder hatten B-Zell-Werte im altersspezifischen Normbereich

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [5]

MS-Therapie in Schwangerschaft und Stillzeit

Ocrelizumab: einfache und flexible Therapie in jeder Lebensphase

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Roche Pharma AG, Grenzach-Wyhlen
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

Wie kann man Impfskeptiker überzeugen?

Lesetipps
Eine Kinderärztin hält im Rahmen einer Kinderimpfung gegen Meningokokken eine Spritze

© Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Eine Ärztin führt eine körperliche Untersuchung bei einem Baby durch.

© Anna Ritter / stock.adobe.com

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?