1. Halbjahr 2020

Weniger Patienten, aber mehr Umsatz bei Rhön-Kliniken

Viele Sondereffekte prägen die Halbjahresbilanz der Rhön-Kliniken. Obwohl die Patientenzahlen wegen der Coronavirus-Pandemie zurückgingen, stiegen die Umsätze.

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Rhön-Campus in Bad Neustadt: Der auf Schwerpunkt- und Maximalversorger spezialisierte Klinikkonzern hat im ersten Halbjahr 2020 deutlich weniger Patienten behandelt.

Rhön-Campus in Bad Neustadt: Der auf Schwerpunkt- und Maximalversorger spezialisierte Klinikkonzern hat im ersten Halbjahr 2020 deutlich weniger Patienten behandelt.

© Rhön-Campus in Bad Neustadt

Neu-Isenburg. Die COVID-19-Pandemie und die Übernahme durch Asklepios haben das erste Halbjahr 2020 bei der Rhön-Klinikum AG bestimmt. Nach einer Mitteilung zur Halbjahresbilanz hat Rhön mit seinen Kliniken der Maximal- und der Schwerpunktversorgung in dieser Zeit einen Umsatzanstieg um 4,1 Prozent auf 670,5 Millionen Euro verzeichnet. Dabei sank die Zahl der Patienten, vor allem durch die Verschiebung elektiver Eingriffe wegen Corona, um 8,8 Prozent auf 394.558.

Dem Leistungsrückgang stehen Erstattungen infolge der COVID-19-Gesetzgebung in Höhe von 51,6 Millionen Euro gegenüber. Das Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen fiel von 60,9 auf 35,5 Millionen Euro. Beim Konzernergebnis verzeichnete Rhön im ersten Halbjahr den Angaben zufolge sogar ein Minus von 3,7 Millionen Euro, nach 20,5 Millionen Euro Gewinn im Vorjahreszeitraum.

2,3 Millionen Euro Abfindung

Hier hätten sich Sondereffekte, unter anderem eine Abfindung „für ein ehemaliges Vorstandsmitglied“ in Höhe von 2,3 Millionen Euro, niedergeschlagen. Zur Erinnerung: Der Vorstandsvorsitzende Stephan Holzinger war im Juni mit sofortiger Wirkung ausgeschieden. Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung im August vor, auf eine Dividende zu verzichten.

Auch nach der Übernahme durch die Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA soll die Rhön-Klinikum AG laut Mitteilung eigenständig und börsennotiert bleiben. 93,38 Prozent der Anteile befinden sich den Angaben zufolge in der Hand von Asklepios, von Asklepios-Eigner Dr. Bernard große Broermann und von Unternehmensgründer Eugen Münch.

Corona-Auswirkungen noch nicht bezifferbar

Für das laufende Geschäftsjahr 2020 gehe das Unternehmen unverändert von einem Umsatz in Höhe von 1,4 Milliarden Euro aus, in einer Bandbreite von jeweils fünf Prozent nach oben oder nach unten. Für das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) rechne man mit einem Wert zwischen 72,5 und 82,5 Millionen Euro.

Die Planung stehe allerdings unter Vorbehalt etwaiger Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, die noch nicht endgültig zu beziffern seien. Dies liege vor allem daran, dass derzeit noch unklar sei, in welchem Maße die Bundesländer Leistungen für die jeweiligen Klinikbetreiber erbringen wollen. (ger)

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