Selbsteinschätzung

Wie dringend ist der Arztbesuch? Online-Tool gibt Patienten Hinweise

Die Servicehotline 116117 bietet Patienten ab sofort auch eine digitale Ersteinschätzung. Der Service wird derzeit in vier Pilotregionen getestet.

Veröffentlicht:
Wir dringend ist der Arztbesuch? Die Servicenummer 116117 ist ab sofort um ein digitales Angebot ergänzt: Patienten können online herausfinden, ob ihre Beschwerden auf eine schwere Erkrankung hinweisen.

Die Servicenummer 116117 ist ab sofort um ein digitales Angebot ergänzt: Patienten können online herausfinden, ob ihre Beschwerden auf eine schwere Erkrankung hinweisen und wie dringend ein Arzt aufgesucht werden sollte.

© Michael Reichel / ZB / picture alliance

Berlin. Auf welche Krankheiten deuten meine Beschwerden hin? Eine schnelle Antwort auf diese Frage liefert ab sofort die Webseite www.116117.de. Patienten erhielten im „Patienten-Navi online“ eine fundierte, digitale Ersteinschätzung, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (ZI).

Dabei stellt ein digitaler Chatbot den Nutzern Fragen zum Beschwerdebild und bietet verschiedene Antwortmöglichkeiten an. Die Software prüft dann, ob bestimmte Warnhinweise auf möglicherweise gefährliche Verläufe vorliegen. Am Ende bekommen die Patienten eine Empfehlung, ob und wie dringend sie einen Arzt aufsuchen sollten oder ob es sich sogar um einen Notfall handelt.

„Evidenzbasiertes Verfahren“

In der nun gestarteten Implementierungsphase sollen die Patienten aber mit den Empfehlungen des Portals noch nicht alleingelassen werden. Es sei gewünscht, dass sich die Nutzer anschließend mit Mitarbeitern der Servicenummer 116117 telefonisch austauschen, heißt es. Dieser Service sei zunächst auf die vier Pilotregionen Baden-Württemberg, Bremen, Nordrhein und Sachsen-Anhalt beschränkt. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.

„Das evidenzbasierte Verfahren ermöglicht rund um die Uhr eine sichere Orientierung zur Dringlichkeit einer Behandlung und dazu, welche nächsten Schritte unternommen werden sollen“, sagte der KBV-Vorstandsvorsitzende Dr. Andreas Gassen.

Das „Patienten-Navi online“ baut auf einer Software auf, die bereits von den Kassenärztlichen Vereinigungen zur Unterstützung geschulter Fachkräfte bei der strukturierten Ersteinschätzung eingesetzt wird. Das digitale Angebot soll die Mitarbeiter der Servicenummer entlasten und Wartezeiten für die Anrufer minimieren. (kaha)

Lesen sie auch

Mehr zum Thema

Vertrauen in Ärzte

Ist KI im Spiel, vertrauen Patienten weniger den Arztratschlägen

Umfrage

Selbstmedikation bei Deutschen beliebt

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter