Gesundheitspolitischer Jahresauftakt
apoBank will Gesundheitsmarkt mitgestalten
Trotz Niedrigzinsphase und zunehmender Regulierung bleibt die apoBank operativ auf Kurs. Darüber hinaus will die Bank auch den Gesundheitsmarkt selbst mitgestalten.
Veröffentlicht:Düsseldorf. Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) wird ihren Mitgliedern für 2019 wieder eine stabile Dividende ausschütten können. Das hat Vorstandschef Ulrich Sommer beim Gesundheitspolitischen Jahresauftakt der Genossenschaftsbank angekündigt. Im operativen Geschäft habe sich die Bank in einem „anspruchsvollen Umfeld ordentlich geschlagen“. 2018 hatte das Institut vier Prozent Dividende bezahlt.
Doch auch die apoBank stehe unter dem Druck, ihre Prozesse effizienter zu gestalten, sagte Sommer weiter. In diesem Jahr steht eine hausinterne IT-Umstellung an, dann werde die Bank „schneller, digitaler und spezialisierter“.
„Eine Reform folgt der nächsten“
Der Jahresauftakt 2020 in der Gesundheitspolitik habe so begonnen, wie das alte Jahr aufgehört habe – mit einer „ungebrochenen Dynamik“ der Veränderung, wie jetzt der Entwurf für die Notfallversorgung und die Debatte über die Organspende zeige.
Manche fürchteten „ein unüberschaubares Ausmaß dieser Neuerungen“. Andererseits müssten alle Akteure im Gesundheitswesen „Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Sicherstellung der medizinischen Versorgung auf dem Land oder der Gewinnung des Nachwuchses aktiv begegnen“. Dafür seien „moderne flexible Strukturen mit genügend Freiraum“ für die jungen Kräfte nötig. Das zeige auch die jüngst veröffentlichte eigene Studie „Inside Heilberuf“.
Die Standesbank sehe es als Ziel, die Vernetzung im Gesundheitswesen zu erleichtern, auch über konkrete Angebote. So sei vor einem halben Jahr das Tochterunternehmen naontek gegründet worden, heute nutzten bereits 3000 Heilberufler die Plattform des Unternehmens univiva für ihre Fortbildungen. Und in der Zahnarztpraxis der Zukunft in Düsseldorf seien seit zwei Monaten vier Zahnärztinnen niedergelassen – bei einer von der apoBank gemieteten Infrastruktur. Hier sei es das Ziel, Begeisterung für die Niederlassung zu wecken.
High-Tech-Ball für Patienten mit Demenz
Auch zwei Start-ups zeigten den rund 500 Besuchern des Jahresauftakts wie in den Vorjahren spannende Innovationen für das Gesundheitswesen. So hat die Duisburger Icho Ssystems GmbH einen speziellen High-Tech-Ball entwickelt, der es erleichtert, Kontakt zu Menschen mit kognitiven Störungen zu knüpfen. Gleichzeitig könne der Ball diese Menschen dazu bringen, sich zu bewegen, unter anderem durch Licht und Farben, aber auch durch Geräusche und Melodien. Nebenbei lassen sich zudem Vitaldaten aufzeichnen, etwa die Entwicklung von Tremor.
Das zweite Start-up, die Hamburger ApoQlar GmbH, hat eine digitale Anwendung entwickelt, die dem Arzt unter anderem während einer Op relevante Patientendaten als Hologramm in einer Brille anzeigt, ohne dass der Patient aus dem Sichtfeld verschwindet. (ger)