Krebskranke brauchen jetzt Grippeschutz

NEU-ISENBURG (hub). "Allen Patienten mit geschwächtem Immunsystem wird dringend zur Grippe- und zur Pneumokokken-Impfung geraten", sagt Professor Christel Hülße von der Ständigen Impfkommission (STIKO).

Veröffentlicht:

Bei Krebspatienten oder anderen immungeschwächten Patienten gebe es absolut keinen Grund, mit Impfungen zurückhaltend zu sein, sagt Hülße. Impfungen mit Totimpfstoffen seien eigentlich immer möglich.

Totimpfstoffe richteten bei Patienten mit Immundefekten keinen Schaden an, sie seien nicht kontraindiziert, dies gelte auch für Tumorpatienten. "Hier stellt sich ausschließlich die Frage nach der Wirksamkeit der Impfung", so Hülße.

So könne die Immunantwort unter einer Chemotherapie eingeschränkt sein oder ausbleiben. Die STIKO rät daher, ein halbes Jahr nach Ende der Chemotherapie zu impfen. Wenn möglich sollte grundsätzlich vor Beginn einer immunsuppressiven Behandlung der Impfschutz des Patienten überprüft und komplettiert werden. Bei Impfungen von Krebspatienten kann bei Unklarheiten Rücksprache mit dem onkologischen Zentrum gehalten werden.

Haben die Patienten Bedenken gegen eine Impfung, rät Hülße: Die Kollegen sollten darauf hinweisen, daß bei einem Immundefekt der Kontakt zu Infektionserregern ein hohes Erkrankungsrisiko bedeutet und auch einen schwereren Verlauf nach sich zieht.

Lesen Sie dazu auch den Hintergrund: Patienten mit Immundefekten sollten geimpft werden, denn sie profitieren besonders vom Impfschutz

Lesen Sie dazu auch: Trotz Steroidtherapie kann geimpft werden

Mehr zum Thema

Impfempfehlungen

Neuer STIKO-Chef fordert mehr Personal

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer