Neue Zahlen der Bundesagentur

Rund 40.000 Pflegestellen unbesetzt

Der Arbeitskräftemangel in der Alten- und Krankenpflege hat sich 2018 nochmals verschärft – und das, obwohl Tausende neue Pflegekräfte hinzukamen. Das zeigen neue Zahlen der Bundesagentur für Arbeit.

Rebekka HöhlVon Rebekka Höhl Veröffentlicht:
Personalnotstand in der Pflege: Die Zahl der unbesetzten Stellen ist zuletzt deutlich gestiegen.

Personalnotstand in der Pflege: Die Zahl der unbesetzten Stellen ist zuletzt deutlich gestiegen.

© Jiri Hubatka/picture alliance/imageBROKER

NÜRNBERG. Die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Krankenpflege ist 2018 im Vergleich zum Vorjahr um 2,8 Prozent auf insgesamt 1.646.924 gestiegen. Damit wurden 45.000 Stellen mehr besetzt als noch 2017.

Dennoch zeichnet sich beim Personalnotstand in der Pflege alles andere als eine Entspannung ab: Denn gleichzeitig ist die Zahl der unbesetzten Stellen im Vergleich zu 2017 um 46,6 Prozent auf fast 40.000 gewachsen. Das belegen aktuelle Daten der Bundesagentur für Arbeit (BA).

So wurden im vergangenen Jahr in der Krankenpflege 15.707 offene Stellen (2017: 10.277) und in der Altenpflege sogar 23.862 (2017: 16.700) offene Stellen an die BA gemeldet (siehe nachfolgende Grafik).

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Die Daten zeigen, wie dringend die konzertierte Aktion Pflege, die Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gemeinsam mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) und Familienministerin Franziska Giffey (SPD) im vergangenen Jahr ins Leben gerufen hat, greifen muss.

Denn anders als etwa bei seinem Sofort-Programm Pflege, mit dem schon in diesem Jahr 13.000 neue Stellen für die Pflege in Heimen geschaffen werden sollen, geht es bei der Aktion darum, die Pflegeberufe ressortübergreifend und vor allem gemeinsam mit Arbeitgebern und Gewerkschaften attraktiver zu gestalten. Auf dem Plan stehen dabei auch berufliche Weiterentwicklungsmöglichkeiten.

Hohe Quote an Helfern in der Altenpflege

Bislang ist es nämlich immer noch so, dass von den 582.937 sozialversicherungspflichtigen Beschäftigen in der Altenpflege laut BA-Daten gut 46 Prozent Helfer und eben keine Fachkräfte sind – das hat sich im vergangenen Jahr auch im Vergleich zu 2017 (47 Prozent Helfer) nur minimal verbessert (siehe nachfolgende Grafik).

In der Krankenpflege, in der es auch weniger offene Stellen gibt, lag die Quote der Helfer 2018 hingegen bei nur 15,8 Prozent (2017: 15,5 Prozent). Dabei dauert es in der Altenpflege im Schnitt 144 Tage, bis eine offene Stelle besetzt wird, in der Krankenpflege sind es 137 Tage.

Ein weiteres Problem ist die hohe Teilzeitquote: 56 Prozent der Beschäftigten in der Altenpflege (327.253 Arbeitnehmer) und 44 Prozent jener in der Krankenpflege (463.083 Arbeitnehmer) arbeiteten 2018 in Teilzeit.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Zwei von drei Beschäftigten in der Pflege arbeiten in der Krankenpflege - genauer gesagt tun dies 1.063.987 Menschen. In der Altenpflege sind es 582.937 Personen (siehe nachfolgende Grafik)

Das mittlere monatliche Bruttogehalt lag in der Krankenpflege 2017 übrigens bei 3302 Euro, in der Altenpflege bei 2534 Euro.

An dieser Stelle finden Sie Inhalte aus Datawrapper Um mit Inhalten aus Datawrapper zu interagieren oder diese darzustellen, brauchen wir Ihre Zustimmung. Ich bin damit einverstanden, dass mir Inhalte aus Sozialen Netzwerken und von anderen Anbietern angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät notwendig. Weitere Information dazu finden Sie hier.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Der Gesundheitsdialog

© Janssen-Cilag GmbH

J&J Open House

Der Gesundheitsdialog

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

© Springer Medizin

Johnson & Johnson Open House-Veranstaltung am 26. Juni 2025 beim Hauptstadtkongress

Impulse für den medizinischen Fortschritt: Welches Mindset braucht Deutschland?

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
J&J Open House beim Hauptstadtkongress

© [M] Springer Medizin Verlag

Video zur Veranstaltung

J&J Open House beim Hauptstadtkongress

Kooperation | In Kooperation mit: Johnson & Johnson Innovative Medicine (Janssen-Cilag GmbH)
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Netzwerkkabel

© tbcgfoto / stock.adobe.com

Abrechnung in Gefahr

TI: Alte Konnektoren müssen bis Ende 2025 ausgetauscht sein!

Ein Mädchen wird geimpft.

© KMPZZZ / stock.adobe.com

Cochrane Reviews

HPV-Impfung schützt vor Gebärmutterhalskrebs und Krebsvorstufen