Aufklärung und Prävention, Diabetes verstehen und Kontrolle darüber übernehmen - unter diesem Motto stehen am 14. November, dem Weltdiabetestag, viele Veranstaltungen.

Von Heinz Dieter Rödder

Der Weltdiabetestag findet seit 1991 am 14. November statt. Getragen wird er von der International Diabetes Federation. Als Datum wurde der Geburtstag von Frederick Banting gewählt, der mit Charles Best die Idee entwickelte, die 1922 zur Entdeckung des Insulin geführt hat. Der Tag ist eine Antwort auf die weltweit rasant steigenden Diabetes-Zahlen. In diesem Jahr und in den nächsten vier Jahren hat der Tag zum Ziel, Aufklärung über Diabetes und Prävention von Diabetes zu fördern. Speziell für dieses Jahr lautet das Motto: "Diabetes verstehen und die Kontrolle übernehmen". Der Weltdiabetestag ist eine weltweite Veranstaltung in mehr als 160 Ländern, um öffentliche Aufmerksamkeit auf Diabetes zu lenken.

Eines von drei Plakaten, mit denen morgen am 14. November aufgeklärt wird.

Eines von drei Plakaten, mit denen morgen am 14. November aufgeklärt wird.

© Foto: IDF

Aktionen in aller Welt

Auch dieses Jahr gibt es wieder viele Aktionen und Veranstaltungen auf der ganzen Welt. Als ein Symbol werden dabei hunderte von Gebäuden in blauem Licht erstrahlen. In Deutschland leuchtet das Brandenburger Tor in diesem Licht. Dort wird auch tagsüber eine zentrale Veranstaltung stattfinden. Andere Orte mit blauem Licht sind der Tokio Tower und das Empire State Building in New York.

Die Förderung der Vermittlung von Wissen ist besonders wichtig, in sich rasch entwickelnden Ländern, wo die Zahlen der Typ-2-Diabetiker wegen der sich rasch verändernden Lebensverhältnissee rasant steigen, wie etwa in China. Die Prävention ist allerdings hier wie dort ein großes Thema. Denn beim Gewicht, als dem wichtigsten Diabetes-Risikofaktor sind wir in Deutschland die Europameister. Dabei ist in Studien eindeutig belegt: Das Halten von normalem Gewicht und regelmäßige Bewegung sind der Schlüssel zur Prävention von Typ-2-Diabetes. Hier haben sich die Dinge ungünstig entwickelt.

Verzehnfachung in 25 Jahren

Noch 1985 hatten weltweit 30 Millionen Menschen Diabetes, nur zehn Jahre später waren es bereits 150 Millionen. Heute sind es schon 285 Millionen. Und wenn es nicht zu einer radikalen Änderung kommt, wird nach den Schätzungen der International Diabetes Federation an einer Zahl von 435 Millionen weltweit im Jahr 2035 kein Weg vorbeiführen.

Die Organisation hatte bereits 2007 in einem Consensus zur Prävention von Typ-2-Diabetes einen Drei-Stufen-Plan zur Prävention für Menschen mit erhöhtem Risiko vorgestellt. Im ersten Schritt geht es darum, alle Menschen mit erhöhtem Risiko erst einmal zu identifizieren. Dies sollte eigentlich recht einfach sein - durch Verwendung einfacher Fragebögen für die klassischen Risikofaktoren. Hier geht es um Alter, Bauchumfang, Familienanamnese, Herz-Kreislauf-Anamnese und Gestations-Anamnese. Menschen, deren erhöhtes Risiko auf diese Weise identifiziert worden ist, sollte zu einer Messung des Plasma-Glukose-Spiegels geraten werden. Ziele sind erhöhte Plasma-Glukose-Spiegel oder eine gestörte Glukose-Toleranz zu entdecken. Beide bedeuten ein erhöhtes Risiko für Typ-2-Diabetes. Die Entwicklung kann vermieden oder hinausgezögert werden durch Prävention. Die IDF empfiehlt als Ziel 30 Minuten täglich Bewegung, flottes Gehen, Schwimmen, Radfahren oder Tanzen. Schon normales Gehen für 30 Minuten am Tag, reduziert das Risiko, einen Typ-2-Diabetes zu entwickeln, um 35 bis 40 Prozent.

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