Bei Naturvölkern ist das Cholesterin sehr niedrig

HAMBURG (grue). Patienten mit KHK oder Diabetes sollten eine LDL-Cholesterin-Konzentration von unter 100 mg/dl haben - dieses Ziel ist für Wohlstandsbürger schwer zu erreichen. Anders bei Naturvölkern, wo niedrige Cholesterinwerte normal sind.

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Amerikanische Bürger haben im Durchschnitt einen Gesamt-Cholesterin-Wert von 220 mg/dl. Das Volk der Pygmäen kommt nur auf einen Durchschnittswert von 110 mg/dl. "Fettstoffwechselstörungen sind dort weitgehend unbekannt", sagte Professor Achim Weizel aus Mannheim bei einer Veranstaltung des Unternehmens ratiopharm in Hamburg. Auch Eskimos und einige Nomadenvölker hätten erstaunlich niedrige Cholesterinwerte, die offenbar keinerlei negative Auswirkungen haben.

In der kardiovaskulären Sekundärprävention werden zurecht niedrige LDL-Cholesterinwerte gefordert, sagte Weizel. Die Strategie lautet "the lower the better"; Untermauert wird das durch die aktuelle Studienlage. "Für Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko ist sogar eine Senkung der LDL-Werte auf 70 mg/dl sinnvoll, um Koronarereignisse zu vermeiden", sagte Weizel.

Besonders für Typ-2-Diabetiker ist das kaum zu schaffen, denn sie haben meist hohe LDL-Ausgangswerte. Mit einem ausreichend dosierten Statin seien aber LDL-Senkungen von 50 bis 60 Prozent zu erreichen, so Weizel. Eine so effektive Therapie bringe die meisten Patienten in den Zielwertbereich. "Eine solche Therapie ist effektiv, evidenzbasiert und erschwinglich".

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