Telemedizin

Betreuung von COPD-Patienten ausgeweitet

COPD-Patienten nehmen eine telemedizinische Betreuung zur Therapieunterstützung gerne an. Das zeigt ein IV-Projekt mit dem Anbieter Philips.

Veröffentlicht:

HAMBURG. Mehrere 100 COPD-Patienten sind aktuell in einen bundesweit angelegten IV-Vertrag zwischen der Techniker Krankenkasse, dem Telemedizin-Zentrum des Robert-Bosch-Krankenhauses (RBK) und dem Telemedizin-Anbieter Philips eingeschrieben.

Der Vertrag nach Paragraf 140 SGB V ist im April 2015 gestartet worden, jährlich würden etwa 200 Patienten neu in das Programm aufgenommen, berichtete Anne-Katrin Meckel von der TK auf Anfrage der "Ärzte Zeitung". Im Sommer dieses Jahres ist auch die Continentale Betriebskrankenkasse beigetreten, weitere Betriebskrankenkassen sollen folgen.

Ausgewählt werden geeignete Patienten von den Krankenkassen, dann vom Telemedizinischen Zentrum des RBK angesprochen. Wollen die Patienten teilnehmen, wird auch der betreuende Haus- oder Facharzt benachrichtigt.

Im Vertrag bleibt die Behandlungshoheit bei den Ärzten. Sie erhalten für die Teilnahme am Vertrag eine kleine Aufwandsentschädigung.

Lernen mit dem Tablet

Die Patienten bekommen einen Tablet-Computer, über den sie Lernmodule, teilweise auch als Video, absolvieren und außerdem täglich aktuelle Werte aus einem Pulsoxymeter sowie einen Fragebogen zur aktuellen gesundheitlichen Situation übermitteln.

Bei Auffälligkeiten reagiert das Telemedizin-Zentrum und nimmt per Telefon mit dem betreffenden Patienten Kontakt auf, auch die Ärzte werden benachrichtigt.

Das telemedizinische System von Philips heißt Motiva und ist bereits seit fast 10 Jahren auf dem Markt. 15.000 Patienten arbeiteten weltweit mit Motiva, sagte Dr. Barbara Koch von Philips auf Anfrage.

"Die Patienten reagieren ausgesprochen positiv, wenn sie angesprochen werden", sagte Anett Göbel von der Continentale BKK. Sie seien froh, dass sich zusätzlich jemand um sie kümmert, ergänzte Maike Sonnenberg vom RBK. Auch die Compliance der Nutzung des Systems sei sehr gut.

Ziel des IV-Vertrags ist es durch Verhaltensänderungen des Patienten zur Verbesserung seiner Lebensqualität beizutragen. "Wir stärken die Patienten in ihrem Selbstmanagement", sagte Sonnenberg. Eine Evaluation der ersten 18 Monate der Integrierten Versorgung liegt bislang noch nicht vor. (ger)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Geriatrische Syndrome

COPD bei älteren Patienten – darauf sollten Sie achten

Kommentar zu COPD im Alter

Alt und lungenkrank

Das könnte Sie auch interessieren
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

© Bionorica SE

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 2: TriMaximize-Studie: Verbesserung der Lebensqualität nach Umstellung auf extrafeine Dreifachfixkombination

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an