Britische Blutempfänger gewarnt

LONDON (ast). 110 britische Patienten werden jetzt darüber informiert, daß sie sich möglicherweise bei Bluttransfusionen mit der neuen Variante der Creutzfeldt-Jakob- Krankheit (vCJK) infiziert haben.

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In einem Schreiben weist das britische Gesundheitsministerium diese Patienten darauf hin, daß sie Blut- und Blutprodukte von Patienten erhalten haben, die an vCJK erkrankt sind. Damit besteht die Möglichkeit, daß sie sich mit vCJK-Erregern angesteckt haben.

Hintergrund der Warnungen: Anfang 2004 starb ein 70jähriger Brite an vCJK, der acht Jahre vor seinem Tod Blut von einem vCJK-infizierten Patienten transfundiert bekommen hatte (wir berichteten).

Zudem sind vor kurzem in Großbritannien drei vCJK-Patienten gestorben, von denen bekannt ist, daß sie vor Ausbruch der Krankheit Blut gespendet haben. Die britischen Gesundheitsbehörden wollen die Möglichkeit nicht ausschließen, daß das gespendete Blut dieser drei Patienten infektiös war und möglicherweise andere Blutempfänger infiziert haben könnte.

Wie Professor Lindsey Davies vom britischen Gesundheitsministerium sagte, werde auch erwogen, etwa 3000 weitere Empfänger von Blutspendekonserven in den nächsten Tagen anzuschreiben und über eine mögliche Infektionsgefahr zu informieren. Diese Patienten haben Blutspenden von den 110 jetzt angeschriebenen Patienten erhalten.

Bislang sind in Großbritannien nach offiziellen Angaben 156 Patienten an vCJK erkrankt, 150 sind bisher daran gestorben. Noch gibt es keinen Test, der die Erreger im Blut oder in Blutprodukten verläßlich nachweisen kann.

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Sisyphos-Arbeit mit Blutkonserven

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