Coxibe alternativ nutzbar bei NSAR-Intoleranz

MÜNCHEN (mop). Klassische NSAR sind nach Antibiotika die zweithäufigste Arzneimittelgruppe, die durch Intoleranz-Reaktionen Exantheme hervorrufen können. Tritt eine solche Intoleranz auf, können Coxibe eine wirksame therapeutische Alternative sein.

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In kontrollierten Expositionstests haben sich selektive COX-2-Hemmer bei Patienten mit Intoleranz klassischer NSAR als gut verträglich erwiesen. Professor Wolf-Henning Boehncke von der Uniklinik in Frankfurt am Main hat unter anderem mit Rofecoxib Haut- und Expositionstests bei Patienten mit einer NSAR-Intoleranz, die möglicherweise durch COX-1-Hemmung verursacht wird, gemacht.

"Bei allen diesen Patienten waren die Testergebnisse komplett unauffällig", berichtete der Dermatologe bei einem von MSD unterstützten Symposium in München. Seinen Recherchen zufolge liegen weitere positive Erfahrungen mit Coxiben bei NSAR-Intoleranz inzwischen bei etwa 650 Patienten vor. Dennoch sei zu bedenken, daß es auch Fallberichte von NSAR-intoleranten Patienten gebe, die mit COX-2-Hemmern anaphylaktische Reaktionen gehabt hätten.

Positive Erfahrungen hat Boehncke mit Rofecoxib auch in einem individuellen Heilversuch bei Patienten mit therapierefraktärer idiopatischer Urtikaria gemacht. Diese erhielten zunächst vier Wochen lang das Antihistaminikum Desloratadin und dann für weitere vier Wochen Rofecoxib (Vioxx®), wodurch die Symptome weiter gelindert wurden.

Drei der zehn Patienten seien nach jahrelanger Urtikaria sogar Urtikaria-frei geworden, so Boehncke. Wurde das Coxib abgesetzt, verschlechterte sich der Zustand der Patienten wieder.

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