Kommentar
Dualer Schutz für Knochen und Brust
Bisphosphonate sind seit langem etabliert zur Senkung des Frakturrisikos bei Patienten mit Osteoporose. Außerdem schützen sie Krebskranke, zum Beispiel Frauen mit Brustkrebs, vor skelettbezogenen Komplikationen. Substanzen aus dieser Gruppe können aber anscheinend noch mehr: In den vergangenen Jahren hat es aus mehreren Studien Hinweise gegeben, dass sie bei Frauen mit Brustkrebs im Frühstadium das Rezidivrisiko senken. Und einer aktuellen US-Studie zufolge könnten sie sich auch zur Primärprävention von Brustkrebs eignen. Einen solchen Test haben bisher nur der selektive Estrogen-Rezeptor-Modulator Raloxifen sowie Tamoxifen bestanden. Für beide Substanzen ist ein knochen- und brustschützender Effekt nachgewiesen.
Auch mit Bisphosphonaten wie Alendronat oder Zoledronat haben Frauen ein deutlich geringeres Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, hat eine Fall-Kontroll-Studie jetzt ergeben. Die US-Forscher haben eine mögliche Erklärung für die Schutzwirkung von Aminobisphosphonaten: Die Substanzen hemmen nicht nur die Knochenresorption, sondern greifen in den Mevalonat-Stoffwechsel ein. Und dadurch könne auch das Überleben von Tumorzellen beeinträchtigt werden, so die Forscher.
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