Kommentar zur Kindermedizin

Fallpauschalen fehl am Platz

Zwanzig Minuten für die Blutabnahme: keine Seltenheit auf Kinderstationen. Wirtschaftlichkeit kann nicht Maß aller Dinge sein.

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Man kann mit Kindermedizin in diesem System keinen Gewinn machen.“ Was so zynisch klingt, ist das ernüchternde Fazit von Dr. Florian Hoffman, Sprecher der Sektion Pädiatrische Intensiv- und Notfallmedizin in der Fachgesellschaft DIVI. Er arbeitet in München und weiß, wovon er spricht, nämlich dass Kleinkinder eine Odyssee erleben, weil Personalengpässe die Aufnahme in Spezialabteilungen nicht zulassen.

Vor wenigen Wochen hatte das Magazin „Kontraste“ darüber berichtet. Oft vertröste man andere Krankenhäuser auf den nächsten Tag – so auch das bittere Fazit des IPPNW-Arztes Dr. Alex Rosen aus Berlin. Und dann heißt es: „Das Kind hat leider die Nacht nicht geschafft.“

Diese Situation spitzt sich weiter zu: In der Berliner Kinderklinik der Charité sind etwa 20 Prozent der Intensivbetten gesperrt, weil das Personal fehlt. Gesundheitsminister Spahn will sich des Problems annehmen und das Fallpauschalensystem dort prüfen. Ist die Faktenlage denn wirklich so dünn?

Da passt es doch perfekt, über die Aufnahme von Kinderrechten ins Grundgesetz zu sprechen. Wie wär’s denn mit dem Anspruch auf eine adäquate medizinische Betreuung? Hier legt die Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin zu Recht den Finger in die Wunde.

Schreiben Sie dem Autor: vdb@springer.com

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