Forscher warnen

E-Zigaretten nicht ungefährlicher als Tabak

Viele Inhaltsstoffe von E-Zigarettendampf bergen kardiovaskuläre Risiken, bestätigt ein aktuelles Review.

Veröffentlicht:
Herz mit E-Zigarette: Ersteres könnte von Zweiterem geschädigt werden, so Wissenschaftler aus den USA.

Herz mit E-Zigarette: Ersteres könnte von Zweiterem geschädigt werden, so Wissenschaftler aus den USA.

© butenkow/ stock.adobe.com

Columbus. Die bisherige Annahme, der Konsum von E-Zigaretten sei mit einem geringeren kardiovaskulären Risiko assoziiert als der von Tabakzigaretten, lässt sich wissenschaftlich nicht halten. Mehrere Inhaltsstoffe, die beim Dampfen inhaliert werden, bergen kardiovaskuläre Risiken. Das ist das Ergebnis einer Übersichtsarbeit von Wissenschaftlern um Dr. Nicholas Buchanan von der Ohio State University (Cardiovasc Res 2019; online 7. November).

Für die Übersichtsarbeit hatten sich die Forscher präklinische und klinische Studien angesehen, die sich mit den akuten und chronischen kardiovaskulären Auswirkungen von E-Zigaretten-Dampf befasst hatten.

Das Fazit der Forscher: E-Zigaretten-Dampf stellt ein potenzielles kardiovaskuläres Gesundheitsrisiko dar, das weiter erforscht werden sollte. Die Wissenschaftler untersuchten die gesundheitlichen Auswirkungen der Stoffe Nikotin, Carbonylverbindungen und Oxidationsmittel, Feinstaub, Metallen, Aromastoffe und additive Effekte dieser Stoffe.

Lesen Sie dazu auch

Mögliche kardiovaskuläre Auswirkungen des Dampfens:

  • Nikotin erhöht den Blutdruck sowie die Herzfrequenz und ist Arrhythmien assoziiert, so die Autoren.
  • Carbonylverbindung und Oxidationsmittel führen zu oxidativem Stress, fördern Entzündungen und seien im Fall von Acrolein mit Atherosklerose und Zelltod assoziiert.
  • Feinstaub sei mit einer Reihe von kardiovaskulären Erkrankungen verknüpft, unter anderem Atherosklerose, Thrombosen, koronare Herzkrankheit und Bluthochdruck. Bestimmte Feinstäube träten in den Blutkreislauf ein und wirkten direkt aufs Herz.
  • Die Menge der im Dampf enthaltenen Metalle sei nicht ausreichend, um als Gesundheitsrisiko für Raucher zu gelten, die zum Dampfen wechseln. Sie seien jedoch ein zu vermeidendes Expositionsrisiko für Dampfer, die vorher nicht geraucht haben.
  • Mehrere in Liquids verwendete Aromastoffe hätten inflammatorische und zytotoxische Effekte, doch ohne weiterführende Studien seien darüber keine gesicherten Aussagen zu treffen, schränken die Forscher ein.
  • Es gibt additive Effekte dieser Stoffe, zum Beispiel erhöht Acrolein in Kombination mit Feinstaub und bestimmten Aromastoffen das Risiko für Atherosklerose.

Dieser Artikel wurde am 06.11.2019 um 15.05 aktualisiert.

Lesen Sie dazu auch:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

ARE in Grafiken

Zahl der Influenza-Infektionen steigt

Rauchfreies Europa?

Rauchstopp: EU hat neben Tabak auch Nikotin im Blick

Das könnte Sie auch interessieren
Wie Zink das Immunsystem stärken kann

© Tondone | AdobeStock

Risikogruppen schützen

Wie Zink das Immunsystem stärken kann

Anzeige | Wörwag Pharma GmbH & CO KG
Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

© Bionorica SE

Phytoneering-Akademie

Praxisfall im Podcast: Atemwegsinfekt

Anzeige | Bionorica SE
Antibiotika – Fluch und Segen

Podcast

Antibiotika – Fluch und Segen

Anzeige | Bionorica SE
Brauchen wir noch Antibiotika?

© deepblue4you | iStock

Content Hub

Brauchen wir noch Antibiotika?

Anzeige | Bionorica SE
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 2: TriMaximize-Studie: Verbesserung der Lebensqualität nach Umstellung auf extrafeine Dreifachfixkombination

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [8]

Mittelgradiges bis schweres Asthma bronchiale

Bessere Kontrolle und Lebensqualität unter inhalativer Triple-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Chiesi GmbH, Hamburg
Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

© Springer Medizin Verlag

Kardiologie und Hausärzteschaft im Dialog

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Puren Pharma GmbH & Co. KG, München
Neuer CFTR-Modulator bei Mukoviszidose

© Springer Medizin Verlag

Neuer CFTR-Modulator bei Mukoviszidose

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vertex Pharmaceuticals GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Holzbrett mit verschieden Müsliriegeln auf einem Tisch.

© Africa Studio / stock.adobe.com

Weizen und Gluten entstigmatisieren

Reizdarmsyndrom: Ist die Glutensensitivität ein Nocebo-Phänomen?