Dermatologie

Forschung zu Neurodermitis ausgezeichnet

In Berlin wurde jetzt erstmals der Deutsche Neurodermitis Preis verliehen.

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NEU ISENBURG / BERLIN. Für ihre Forschung zur Rolle von Kochsalz auf die Polarisierung von Th2-Zellen sowie auf das Mikrobiom der Haut von Menschen mit atopischer Dermatitis hat Professor Christina Zielinski, TU München, den Hauptpreis des Deutschen Neurodermitis Preises erhalten.

Der mit 25.000 Euro dotierte Preis wurde ihr im Rahmen der 50. Tagung der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft in Berlin überreicht.

Einen zweiten Preis in Höhe von 5000 Euro erhielt Dr. Andrea Braun, Universitätsmedizin Göttingen, für ihre Arbeiten zum atopischen Marsch, dem sie mit Mausmodellen mit epidermalen Barrieredefekten auf den Grund geht.

Der von Sanofi Genzyme gestiftete Deutsche Neurodermitis Preis ehrt Forscher aus Deutschland, die innovative Ideen auf dem Gebiet der Neurodermitis umsetzen.

Initiierungssignal

Zielinski habe in ihrer Arbeit das Initiierungssignal für die verstärkte Th2-Immunantwort in der Haut untersucht, teilt der Hersteller zur Preisvergabe mit.

„Insbesondere Natrium-Ionen, wie auch in Kochsalz vorhanden, sind in der Lage, aus naiven Zellen TH2-Zellen zu polarisieren, und diese Ionen sind in der läsionalen Haut von Menschen mit atopischer Dermatitis angereichert.

Dies könnte auch die Dysbiose – die Überwucherung der Haut mit Staphylococcus aureus – erklären, denn der Keim fühlt sich in salzreichen Medien besonders wohl“, wird Zielinski zitiert.

Die Forscherin ergänzt: „Die Identifikation osmosensitiver Transkriptionsfaktoren wie beispielsweise SGK1, der bei osmotischem Stress nach oben reguliert wird, könnte künftig die Entwicklung neuer Targets für therapeutische Interventionen zur Behandlung der atopischen Dermatitis ermöglichen.“

Durchgeführt wurden die Arbeiten mit einer sogenannten Neutronenaktivierungsanalyse, einer komplexen Methodik, die nur in einem Forschungsreaktor möglich ist.

Modell wird evaluiert

Braun erhielt den Preis für Forschungsarbeiten an einem experimentellen Mausmodell, das über das klassische Modell der atopischen Dermatitis hinausgeht, wie das Unternehmen Sanofi Genzyme berichtet.

„Damit ist es uns möglich, Mechanismen von der Haut in die Lunge zu verfolgen und den Weg von der atopischen Dermatitis über eine Allergen-Sensibilisierung bis hin zum Asthma in einzelnen Stufen zu untersuchen“, so Braun in der Mitteilung.

Basis hierbei ist die Hautbarrieredefizienz, einer der Hauptrisikofaktoren zur Entwicklung einer atopischen Dermatitis. Derzeit wird das Modell evaluiert und etabliert.

„Zu den nächsten Schritten gehört die Identifizierung von Signalmolekülen, die an der Transformation der atopischen Dermatitis hin zum Asthma beteiligt sind“, so Braun. (eb)

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