Kommentar
Infarktnachsorge weiter optimieren!
Die Möglichkeiten zur Behandlung von Postinfarktpatienten werden im Praxisalltag nicht optimal ausgeschöpft. Nach den jetzt publizierten Daten aus dem Infarktregister SAMI erhält bei uns nur knapp jeder zweite Postinfarktpatient die bestmögliche medikamentöse Sekundärprävention. Und dabei ist nur die pure Verordnung von Medikamenten berücksichtigt worden - über die Qualität der Therapie, was etwa das Erreichen von Zielwerten bei der Lipid- und Blutdrucksenkung betrifft, ist damit noch gar nichts ausgesagt.
Allerdings ist zu bedenken, dass der Zeitpunkt der Datenerhebung (2003/2004) doch schon ein Weilchen zurückliegt. Einiges spricht dafür, dass sich die Infarktnachsorge in der Folgezeit weiter verbessert hat. Die Verantwortlichen für das Deutsche Herzinfarktregister (DHR), die ihre aktuellen Daten jüngst beim Herzkongress in Mannheim präsentiert haben, erteilten der Sekundärprävention nach Myokardinfarkt in Deutschland jedenfalls insgesamt eine gute Note - was nicht bedeutet, dass schon alles optimal ist. Vor allem bei der dualen Plättchenhemmung mit ASS/Clopidogrel sehen die DHR-Forscher noch Nachholbedarf. Mit Recht: Im SAMI-Register wirkte sich der Verzicht auf diese Kombination besonders negativ auf die Prognose aus.
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