"Jeder sollte die Möglichkeit zur Pandemie-Impfung haben"

Allen Menschen in Deutschland nützt die Impfung gegen Schweinegrippe, sagt die Ständige Impfkommission (STIKO). Die Experten schlagen eine zeitliche Reihenfolge bei der Impfung vor. Menschen in medizinischen Berufen, Kranke und Schwangere kommen danach zuerst dran. Wir dokumentieren die Empfehlungen im Wortlaut.

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Menschen in medizinischen Berufen haben beim Schutz gegen Schweinegrippe erste Priorität.

Menschen in medizinischen Berufen haben beim Schutz gegen Schweinegrippe erste Priorität.

© Foto: Novartis Behring

BERLIN (eb). Grundsätzlich können alle Bevölkerungsgruppen von einer Impfung gegen die neue, pandemische Influenza A (H1N1) profitieren. Jeder Bürger sollte im Rahmen der Zulassung der Impfstoffe die Möglichkeit einer Impfung gegen die Neue Influenza A (H1N1) haben.

Die Impfung gegen die Neue Influenza A (H1N1) sollte in Abhängigkeit von der Verfügbarkeit der Impfstoffe in folgender zeitlicher Reihenfolge und Abstufung erfolgen: Mit der Impfung der Indikationsgruppen 1, 2 und 3 sollte bei Verfügbarkeit der Impfstoffe sofort begonnen werden:

1. Beschäftigte in Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege mit Kontakt zu Patienten oder infektiösem Material.

2. Personen im Alter ab 6 Monate mit erhöhter gesundheitlicher Gefährdung wegen Grundleiden wie chronische Krankheiten der Atmungsorgane, chronische Herz-Kreislauf-, Leber- und Nierenkrankheiten, Malignome, Diabetes und andere Stoffwechselkrankheiten, neurologische und neuromuskuläre Grundkrankheiten, angeborene oder erworbene Immundefekte mit T- oder B-zellulärer Restfunktion, HIV-Infektion.

3. Schwangere (ab zweitem Trimenon vorzugsweise) und Wöchnerinnen.

4. Haushaltskontaktpersonen, die eine mögliche Infektionsquelle für ungeimpfte Risikopersonen (s. 2. und 3. und Säuglinge unter 6 Monaten) sein können.

5. alle übrigen Personen ab dem Alter von 6 Monaten bis 24 Jahren.

6. alle übrigen Personen im Alter von 25 bis 59 Jahren

7. alle übrigen Personen ab 60 Jahre

Bereits bei der gegenwärtigen Datenlage wird für die Indikationsgruppen 1, 2 und 3 eine Impfung empfohlen. Sollten neue, national und international gewonnene Erkenntnisse zur Epidemiologie oder zu den Impfstoffen dies erfordern, wird die STIKO sofort, spätestens jedoch 4 Wochen nach erstem Einsatz der Impfstoffe, zum weiteren Impfvorgehen bei den Indikationsgruppen 4 bis 7 erneut Stellung nehmen.

Die STIKO weist darauf hin, dass die Impfung im Zweifelsfall nach individueller Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen werden soll. Das gilt insbesondere für chronisch Kranke, Kinder und Schwangere. Die STIKO ist sich der komplexen Problematik der Impfung in der Schwangerschaft bewusst, daher sollten Schwangere bis zum Vorliegen weiterer Daten mit einem nicht-adjuvantierten Spalt-Impfstoff geimpft werden.

Die STIKO-Empfehlungen im Originaltext finden Sie im Epidemiologischen Bulletin 41/2009

Lesen Sie dazu auch: Schweinegrippe: STIKO klärt die Prioritäten für die Pandemie-Impfung Schweinegrippe: Zahl der Impfdosen hängt vom Alter ab Zunächst auch adjuvantierte Schweinegrippe-Vakzine für Schwangere

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Chancen gegen Pandemie nutzen!

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