Kein Ansturm aufs Programm

Veröffentlicht:

In der Schweiz war das Ergebnis einer prospektiven Kohortenstudie, die Mitte der 90er Jahre begann und drei Jahre lief, die Grundlage, Heroin auf Rezept für solche langjährig Drogenabhängigen zuzulassen, die nachweislich durch andere Behandlungen nicht zu erreichen waren.

"Derzeit bekommen 1000 bis 1200 Süchtige Heroin auf Rezept", schätzt Professor Ambros Uchtenhagen vom Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung in Zürich, der die Heroinstudie damals federführend betreute. Einen "Run" auf das Heroinprogramm habe es nicht gegeben.

Zudem wird geprüft, ob sich Injektionen von Heroin durch die Einnahme von Tabletten ersetzen lassen, die kein Risiko für Infektionen und Gefäßkrankheiten bergen. Von 365 Teilnehmern einer prospektiven Kohortenstudie erhielt ein Drittel Heroin-Tabletten und zwei Drittel eine Kombination aus Tabletten plus injizierbarem Heroin (Diacetylmorphin) oder anderen intravenös verabreichten Opioiden.

Nach einem Jahr hatten 20 Prozent der Teilnehmer, die nur Tabletten nahmen, die Studie abgebrochen, 16 Prozent in der Kombigruppe. Ein Ergebnis, das nach Ansicht vieler Forscher Hinweis darauf ist, daß ein Umsteigen vom Spritzen auf orale Einnahme möglich ist. Viele Drogenkonsumenten strebten das wegen der geringeren Risiken an, so Uchtenhagen. (nsi)

Lesen Sie dazu auch: So machen es andere Länder

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Springer Medizin Charity Award-Gewinner

„Irrsinnig Menschlich“ bringt psychische Gesundheit ins Klassenzimmer

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Nervenschädigungen

So diagnostizieren Sie die diabetische Neuropathie

Praxisübernahme

Wie es einer Kollegin nach dem ersten Jahr der Niederlassung geht

Kein Mythos, aber Relevanz unklar

Wird die virale Sepsis zu schnell diagnostiziert?

Lesetipps
Zwei MFA stehen nebeneinander und blicken direkt in die Kamera.

© Robert Kneschke / stock.adobe.com

Wettbewerb um MFA & Co

Mit guten Arbeitsbedingungen raus aus der Engpass-Falle bei MFA

Sie kommt relativ oft vor, wird aber oft übersehen: die kardiale autonome diabetische Neuropathie.

© Aleksandra Kuzmina / stock.adobe.com

Kardiale autonome diabetische Neuropathie

Das neuropathische Herz – ein Risiko

Eine Hand fängt 500-Euro-Geldscheine auf, die durch die Luft wirbeln.

© vegefox.com / stock.adobe.com

Vermögensforscher im Interview

Welche Eigenschaften helfen, reich zu werden