Kongress für Kinder- und Jugendmedizin 2023

Künstliche Intelligenz in der Pädiatrie ist „Mannschaftssport“

Veröffentlicht:

Hamburg. Wie kann es gelingen, in der Kindermedizin eine „vertrauensvolle KI“ zu implementieren? Ludger Tüshaus von der Universitätsklinik für Kinderchirurgie im Campus Lübeck lieferte hierfür beim Kongress für Kinder- und Jugendmedizin Einschätzungen.

So sei zum Beispiel schon heute die Künstliche Intelligenz bei der Ultraschall-Bildgebung von Frakturen im Kindes- und Jugendalter eine wertvolle Hilfe. Für die Diagnostik sei sie hilfreich, weil so die anatomischen Strukturen während der Aufnahme und auch mögliche Frakturen besser abgeglichen werden könnten. Bei der Ultraschallaufnahme könne die Untersuchungsebene detaillierter verifiziert werden und auch besser abgewogen werden, ob die Qualität der Aufnahme ausreichend ist.

In Zeiten des Fachkräftemangels sei die Unterstützung bei Diagnosestellung ein nicht zu unterschätzender Vorteil, der eine dezentrale sektorübergreifende Best-practice werden könne. Zudem würden schonende Methoden der KI auch zur „psychoemotionalen Entlastung“ von Patienten und Eltern führen.

Diesen Vorteilen stünden eine Reihe von Risiken entgegen: der Datenschutz, falsche Daten, zu kleine Datenvolumen, Haftungsfragen, fehlende Zertifizierungskonzepte oder verlässliche Kostenübernahme-Regelungen.

Die Kolleginnen und Kollegen ermunterte Tüshaus, sich die nötige digitale, kommunikative und ethische Kompetenz für den Umgang mit KI anzueignen. Dies sei aber nur zusammen mit anderen Berufsgruppen möglich, da KI Paradebeispiel für „Mannschaftssport“ sei. Wer sich darauf einlasse, werde künftig bei täglichen Routinefällen in seiner Disziplin zeitlich und fachlich profitieren können. (ras)

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