Refluxösophagitis

Mit Alginat Reflux besser im Griff

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MANNHEIM. Bei 30 bis 40 Prozent der wegen einer Refluxkrankheit Behandelten gibt es eine Therapielücke: lästige Symptome wie Sodbrennen, Regurgitation, zum Teil auch Schlafstörungen bleiben trotz Einnahme von Protononpumpenhemmern (PPI), berichtete Professor Joachim Labenz vom Diakonie-Klinikum Jung-Stilling in Siegen. Dann gelte es zu klären, ob die Diagnose "GERD" richtig sei und die Medikamente korrekt eingenommen würden.

Allgemeinmaßnahmen wie Gewichtsreduktion sollten diskutiert werden, auch der Wechsel des PPI oder eine Dosiserhöhung und eine Add-on-Therapie mit Alginaten, so Labenz bei einer Veranstaltung des Unternehmens Reckitt Benckiser während des 122. Internistenkongresses in Mannheim. Ein Grund für unzureichende Effekte der PPI sei die so genannte "acid pocket". Postprandial bilde sich auf dem Speisebrei nahe dem gastroösophagealen Übergang eine Säureschicht, die lange persistieren kann.

Im Bereich dieser "sauren Zone", entfaltet das Alginat Gaviscon Dual seine Wirkung. Nach den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen eingenommen, geht es nach Kontakt mit der Säure in eine gelartige Struktur über, die sich auf den Speisebrei legt und mechanisch einen Reflux in den Ösophagus verhindert. Außerdem neutralisiert das Alginat Magensäure und vermindert die Gallensäureaktivierung, wie Professor Hubert Mönnikes vom Martin-Luther-Krankenhaus Berlin berichtete.

Sowohl bei Patienten mit GERD, als auch bei Reflux ohne endoskopisch nachweisbare Erosionen der Mukosa (NERD) habe das Alginat in Kombination mit PPI die Ansprechraten deutlich erhöht, sei aber auch als Monotherapie effektiv und sehr gut verträglich. "Die Therapielücke lässt sich durch eine Alginatbehandlung halbieren", sagte Labenz. Die Wirkung setze rasch ein: Sie werde nach zirka vier Minuten wahrgenommen und halte bis zu vier Stunden an. Das bessere die Lebensqualität. (nsi)

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