Mit Schleim werden Problemkeime abgehustet

BERLIN (otc). Nicht abhustbarer Bronchialschleim kann bei chronifizierenden Atemwegserkrankungen zu vermehrten broncho-pulmonalen Infektionen führen. Vermehrte Exazerbationen sind die Folge. Mukoaktive Substanzen fördern die Mukoviskosität und erleichtern das Abhusten.

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Bei vielen Patienten mit chronischen Erkrankungen der Atemwege wie COPD oder Mukoviszidose ist die mukoziliäre Clearance reduziert. Das heißt, der wesentliche Klärmechanismus für nicht-lösliche Partikel in den Atemwegen ist gestört.

Folgen davon sind eine erhöhte Suszeptibilität gegen virale und bakterielle Entzündungen und eine erhöhte Keimbesiedlung der Atemwege. Dies führt zu einer erhöhten Inzidenz von Exazerbationen. "Je schlechter die Lungenfunktion, um so stärker ist die Besiedlung mit Problemkeimen", sagte Professor Adrian Gillissen auf dem 46. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie in Berlin.

Es liege daher nahe, den Selbstreinigungsmechanismus zu fördern, indem man den als "Bakterien-Agarplatte" dienenden Mukus verflüssigt oder spaltet, auf jeden Fall aber die Viskosität senkt, so Gillissen.

Dies gelingt unter anderem durch Mukopharmaka, die die Mukoviskosität fördern und damit die Expektoration erleichtern, sagte er auf einem vom Unternehmen Pohl Boskamp unterstützten Symposium. Manche Mukopharmaka, die Mukolytika, spalten den Mukus und andere verflüssigen den zähen Bronchialschleim, indem sie die Sekretion steigern (Sekretolytika). Zu diesen Mukopharmaka zählen Substanzen wie Myrtol standardisiert (Gelomyrtol® forte), N-Acetylcystein (NAC), Ambroxol und Cineol.

Nach Angaben von Gillissen sind für mukoaktive Substanzen zudem antioxidative und anti-entzündliche Wirkmechanismen beschrieben: NAC kann Sauerstoffradikale reduzieren und inaktivieren. Ambroxol baut in mikromolaren Konzentrationen reaktive Sauerstoffmetabolite ab.

Monoterpene und Mischterpene wie Myrtol standardisiert können über eine Aktivierung der Becherzellen in der Atemwegsschleimhaut die Hypersekretion begünstigen. Zudem hemmt die Substanz aggressive Sauerstoffradikale und neutrophile Granulozyten, die verstärkt bei COPD-Patienten vorkommen.

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