Mundstück sorgt für genug Luft im Schlaf

PERTH/SEONGNAM (mut). Wenn bei Schlafapnoe eine CPAP-Therapie nicht infrage kommt, muss es nicht gleich das Messer sein: Eine einfache Mundeinlage verbessert den Schlaf nach Daten zweier Studien offenbar ähnlich gut.

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Ein solches Mundstück hält nachts die Atemwege offen.

Ein solches Mundstück hält nachts die Atemwege offen.

© Foto: Tomed

Lästig und laut - so empfinden viele Schlafapnoe-Patienten die CPAP-Therapie. Nicht jeder mag oder verträgt die Atem-Maske während des Schlafs, auch kann das vor sich hin surrende Gerät den Schlaf stören. Die Compliance ist bei der CPAP-Therapie entsprechend gering, Hautirritationen können die Therapie zudem erschweren. Nach Schätzung brechen 30 bis 50 Prozent der Patienten die Therapie rasch wieder ab, selbst wenn sie die Symptome erfolgreich lindert, berichtet Dr. Neville Patrick Shine aus Perth in Australien.

Bei 60 Patienten mit Schlafapnoe, die für eine CPAP-Therapie nicht infrage kamen, hat ein Team des HNO-Arztes jetzt eine transpalatinale Pharyngoplastie geprüft. Dabei wird der retropalatinale Raum erweitert, respiratorische Störungen lassen sich so reduzieren. Bei 38 der 60 Patienten - das sind 63 Prozent - verbesserte sich der Schlaf anschließend spürbar: Atemaussetzer traten seltener auf und die arterielle Sauerstoffsättigung nahm zu. Bei 21 Patienten (35 Prozent) verschwand die Schlafapnoe komplett (Arch Otolaryngol Head Neck Surg 135, 2009, 434).

Im selben Fachjournal (135, 2009, 439) beschreibt eine koreanische Arbeitsgruppe einen ähnlich guten Erfolg mit einem einfachen Mundstück, bei dem der Unterkiefer etwas vorgestreckt wird und auf diese Weise die Atmung erleichtert. Bei 37 von 50 damit behandelten Patienten war die Therapie erfolgreich - das sind 74 Prozent: Bei ihnen ging die Zahl von Episoden mit flacher Atmung und die Zahl der Atemaussetzer zurück. Die Erfolgsquote war bei moderater und schwerer Schlafapnoe besonders hoch (82 und 75 Prozent), so das Team um Dr. Chu Hee Lee aus Seongnam.

Allerdings: In den Studien wurden die beiden Therapien nicht direkt gegeneinander geprüft, ein Vergleich der Erfolgsquoten ist daher mit Vorsicht zu betrachten, zudem waren die Patientenzahlen recht klein.

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