Metakognitive Therapie

Neuer Ansatz zur Behandlung bei Zwangsstörungen

Veröffentlicht:

LEIPZIG. Zwangsstörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen bei Erwachsenen. Eine neue Therapiemethode wird zur Zeit an den Universitäten Leipzig und Marburg erforscht - die metakognitive Therapie.

Schwerpunkt sei dabei die Veränderung von krankheitstypischen Annahmen und Verhaltensweisen. Spezielle Therapietechniken werden angewendet, um den Betroffenen eine Distanzierung von eigenen belastenden Gedanken zu ermöglichen, teilt die Universität Leipzig mit.

In einer ersten Untersuchung von Wissenschaftlern der Unis in Leipzig und Marburg seien beachtliche Therapierfolge nach kurzer Therapiedauer erzielt worden. "Unsere Ergebnisse sprechen für eine vergleichbare, gute Wirksamkeit beider Therapieformen - die metakognitive Therapie war in der Pilotstudie genauso erfolgreich wie die klassische Konfrontationstherapie und brauchte dafür weniger Therapiezeit", wird die Psychotherapeutin Professor Cornelia Exner von der Uni Leipzig zitiert.

Als alternativer oder ergänzender Behandlungsansatz für Zwangserkrankungen erscheine die metakognitive Therapie daher zwar vielversprechend, müsse aber noch weiter untersucht werden, so Exner. (mmr)

Für eine Behandlungsstudie, in der die metakognitive Therapie neben der Konfrontationstherapie näher untersucht werden soll, sucht die Universität Leipzig noch Teilnehmer. Ansprechpartnerin: Dr. Alexandra Kleiman, E-Mail: alexandra.kleiman@uni-leipzig.de

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Kommentare
Detlef Bunk 15.07.201612:51 Uhr

Die Crux neuer Therapien

Die Crux neuer Therapien

Bei neuen Therapien und Behandlungsformen auf dem Gebiet der Psychotherapie wurde stets beobachtet: Am Anfang große Wirksamkeit und viele Erfolge; nach kurzer Zeit nicht besser als die Standardverfahren. Letztendlich entscheiden die fünf Allgemeinen Wirkfaktoren der Psychotherapie nach Grawe (1994, 2005).

Dr. phil. Detlef Bunk
Dipl. Psych., PP, KJP
ESSEN

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Lesetipps
Junger Mann mit Schmerzen im unteren Rückenbereich.

© anut21ng Stock / stock.adobe.com

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lungenkrebs so früh wie möglich erkennen und damit die Heilungschancen erhöhen helfen soll das neue Früherkennungsprogramm, das der G-BA beschlossen hat.

© Sascha Steinach / ZB / picture alliance

Beschluss des G-BA

Lungenkrebs-Screening wird Kassenleistung

Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung