Niedermolekulares Heparin mindert Sterberate von Herzinfarkt-Patienten

NEW ORLEANS (ob). Die antithrombotische Therapie mit Heparinen ist heute Standardmaßnahme beim Herzinfarkt. Ihr günstiger Effekt auf die Letalität ist allerdings in dieser Situation bisher nicht nachgewiesen worden. Mit Reviparin hat nun erstmals ein niedermolekulares Heparin eine solche Wirkung in einer Mega-Studie unter Beweis gestellt.

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Die Ergebnisse dieser CREATE (Clinical trial of Reviparin and mEtabolic modulation in Acute myocardial infarction Treatment Evaluation) getauften Studie hat Professor Salim Yusuf aus Hamilton in Kanada nicht ohne Stolz in New Orleans vorgestellt. Immerhin handelt es sich um eine Studie mit 15 570 Patienten, die von den Forschern ohne große finanzielle Unterstützung durch Sponsoren erfolgreich beendet wurde.

Bei diesen Patienten ist wenige Stunden nach dem Myokardinfarkt zusätzlich zur üblichen Behandlung eine auf sieben Tage befristete Therapie mit Reviparin (zweimal täglich subkutan) oder Placebo eingeleitet worden. Primäres Zielkriterium war die kombinierte Rate der Todesfälle, Myokardinfarkte und Schlaganfälle nach sieben Tagen.

Mit 9,6 versus 10,9 Prozent war diese Rate mit Reviparin signifikant um 13 Prozent niedriger als bei Placebo, so Yusuf. Die gleiche relative Risikoreduktion ergab sich nach 30 Tagen (Rate: 11,8 versus 13,6 Prozent). Zu diesem Zeitpunkt erwiesen sich auch die Effekte von Reviparin auf die Einzelendpunkte Sterblichkeit (Reduktion um 13 Prozent) und Reinfarkt (Reduktion um 23 Prozent) als signifikant.

Reviparin führte zu einer geringen Zunahme lebensbedrohlicher Blutungen. In der Bilanz überwog dennoch der Nutzen klar die Risiken, betonte Yusuf.

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