Schlafapnoe beeinflusst Glukosestoffwechsel

HAMBURG (hbr). Bis zu fünf Prozent der Erwachsenen haben ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom (OSAS). Es steigert das Gefäßrisiko und beeinflusst den Glukosestoffwechsel. Therapie der Wahl ist die n-CPAP-Maskenatmung*.

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Bei OSAS erschlafft bekanntlich im Schlaf die Rachenmuskulatur, und dem Patienten stockt der Atem - bis zu einer Minute lang. Die Folgen sind massiv: Der Sauerstoff-Partialdruck fällt, CO2, Stressfaktoren und Blutdruck steigen. Einigen Patienten passiert das bis zu 50-mal innerhalb einer Stunde.

Das steigere langfristig die Gefahr von Herzrhythmusstörungen, Schlaganfall und KHK, so Dr. Christian Lechner vom Klinikum Dachau bei einem von Pfizer geförderten Symposium in Hamburg. Das Hypertonierisiko nimmt um 50 Prozent zu. Außerdem fördert OSAS Störungen des Glukosestoffwechsels. So wurde in einer Studie bei jedem dritten von OSAS Betroffenen Typ-2-Diabetes festgestellt.

Patienten mit OSAS klagen etwa über Müdigkeit, Persönlichkeitsveränderungen und Leistungsabfall. Vigilanz und Aufmerksamkeit nehmen ab. Wenn das den Verdacht auf OSAS lenkt, hilft gezieltes Nachhaken. Obligatorisch ist die Frage nach dem Schnarchen. Das können die meisten selbst beantworten. Ob nachts Atemaussetzer auftreten, weiß allerdings in der Regel nur der Partner. Morgendliche Kopfschmerzen sind ebenfalls verdächtig. Wichtig: die Frage nach Müdigkeit oder Sekundenschlaf. Dabei sind viele Patienten tagsüber noch recht agil, rutschen aber nach der Arbeit schnell in einen starken Erschöpfungszustand und schlafen früh ein.

Den Patienten kann die n-CPAP-Therapie recht einfach helfen. Der Luftstrom der Maske sorgt für ein passives Öffnen des Gaumenbereichs. Das bewirkt normale Atemexkursionen und führt zu erholsamerem Schlaf mit höheren REM-Anteilen. Die Wirkung sei sofort da, so Lechner . Das nutzt auch dem Glukosestoffwechsel: In einer Studie mit Typ-2-Diabetikern nahm die Zahl der Blutzuckerwerte über 200 mg/dl innerhalb von drei Monaten um ein Drittel ab.

*n-CPAP: nasale kontinuierliche Überdruckbeatmung (Continuous Positive Airway Pressure)

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